Wer waren die Kreuzritter?

Diese Frage kommt von Sarah aus Ernstthal.

Mit seinem Appell verlieh der Papst den christlichen Rittern neuen Glanz. So bekamen die Ritter eine "Aufgabe", die allgemein anerkannt wurde. Durch den Appell animiert, wurden plötzlich auch Adelige wie Fürsten, Grafen, Herzöge und auch Könige und Kaiser zu Rittern. Nun stellten sie sich gemeinsam mit ihren Untertanen dem Krieg. Der Papst hatte Christus selbst zum obersten Lehnsherren gemacht und so war es plötzlich für den Hochadel keine Schande mehr Seite an Seite mit rangniedrigeren Männern für Christus zu kämpfen. Kreuzritter empfanden sich also als Streiter Christi.

Außerdem gab es nun den christlichen oder geistlichen Ritter. Er verpflichtete sich ein Gelübde zu halten. Er nahm die Mönchstugenden an: Armut, Keuschheit und Gehorsam. Geistliche Ritter waren wie kämpfende Mönche. Eigentlich entstanden diese Orden, weil es nötig war, die Kranken und Verwundeten der Kreuzzüge zu pflegen. Mit der Zeit schalteten sich die Orden aber immer mehr in die kämpferischen Auseinandersetzungen mit ein.

Im Heiligen Land entstanden während der Kreuzzüge drei große geistliche Ritterorden: die Johanniter, die Templer und der Deutsche Orden. In ihnen vereinte sich die Elite des europäischen Adels. Unterscheiden konnte man die Ritterorden an ihren verschieden farbigen Kreuzen auf Wappen und Brust: Die Templer hatten ein rotes Kreuz auf weißem Waffenrock, einer Art Überhang. Der Deutsche Orden trug ein schwarzes Kreuz auf weißem Untergrund und die Johanniter ein weißes Kreuz auf schwarzem Grund.



Mit dem Tod des französischen Königs Ludwig IX. endete die Zeit der Kreuzzüge. Es fehlte fortan ein einheitlicher Wille, die Muslime im Orient zu besiegen und sie von den heiligen Stätten der Christen zu vertreiben.


So wurden die letzten Kreuzfahrerburgen von den Feinden angegriffen, ohne dass ihre Verteidiger nennenswerte Unterstützung aus Europa erhielten. Nach Erstürmung der Stadt Akkon 1291 wurden die verbleibenden Städte und Festungen kampflos geräumt.



Heute, mehr als siebenhundert Jahre nach dem Ende der Kreuzzüge, ist Jerusalem eine noch immer umstrittene Stadt. Der Frieden ist dort noch nicht eingekehrt.

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