Welche Vorraussetzungen muss ein Indianer haben um Häuptling zu werden?

Stefan aus Sauldorf wollte wissen, wie man Häuptling wird.

Nicht in allen Indianerstämmen war es üblich, einen Häuptling zu haben. Das lag in erster Linie an der Größe der Gruppen. Kleine Familienverbände hatten zwar einen Jagdanführer, aber keinen Häuptling. Dies war vor allem in den subarktischen Stämmen der Cree, Naskapi aber auch der Shoshonen der Fall.

Bei den Plains-Indianern hingegen gab es immer Häuptlinge. Diese waren zum einen für die Eintracht in der Gruppen zuständig, aber auch für Entscheidungen, die die Jagd betrafen und schließlich auch für den Schutz der eigenen Leute vor Feinden. Manche Stämme verteilten daher die Aufgaben auf zwei Häuptlinge: einen Friedens- und einen Kriegshäuptling. Der Kriegshäuptling kam nur dann zum Einsatz, wenn ein Konflikt mit einer anderen Gruppe ausgetragen werden musste. Der Friedenshäuptling war z. B. für die Rechtsprechung zuständig.

Große Stämme hatten gleich mehrere Häuptlinge, die im Häuptlings-Rat gemeinsam Entscheidungen trafen.

Aus den Aufgaben wird schon deutlich, was ein Häuptling alles können musste: Er brauchte Erfahrung in der Jagd, aber auch im Streit-Schlichten und in Kriegstechnik. Er musste verlässlich und gerecht sein und sich um seine Gruppe kümmern. Ein guter Häuptling galt allen als Vorbild.

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