Welche Aufgaben hatte ein Herold?

Herolde hatten im Mittelalter eine wichtige Aufgabe. Aber welche? Was machte diese Boten so unentbehrlich für ihre Dienstherren? Annika aus Kiel möchte gern mehr über die Herolde wissen.

Herolde waren wappenkundige Bedienstete von Fürsten oder anderen Dienstherren. Im Krieg überbrachten sie Botschaften, notierten aber auch die Namen der Gefallenen. Bei Turnieren waren sie die Ansager, Ordner und Schiedsrichter.

Ihre Posten hatten sie ihren besonderen wappenkundlichen Kenntnissen zu verdanken. Denn die Herolde kannten nicht nur die unterschiedlichen Wappen der verschiedenen adeligen Familien, sie entwarfen auch neue Wappen. Sie stellten sicher, dass kein Wappen einem anderen glich und registrierten die unterschiedlichen Zeichen in Wappenbüchern.

Und weil sie sich im Wappenwesen so gut auskannten, gehörte es zu ihren Aufgaben, bei Turnieren die Ritter anzukündigen. Diese traten immer mit dem Schild oder der Fahne der eigenen Familie an - so dass die anderen wussten, um welchen Adeligen es sich überhaupt handelte. Schließlich konnte man durch die Rüstung und Helme die Kämpfer kaum erkennen.

Im Krieg erstellten die Herolde Listen von Rittern, die für ihre Fürsten in den Krieg ziehen mussten. Im Krieg konnten sie die Zusammensetzung der Gegner anhand der Wappen erkennen. Nach der Schlacht war es dann die Aufgabe der Herolde die Toten und Verwundeten an ihren Wappen zu identifizieren und ihren Herren zu melden.

Von dem Wort Herold wurde schließlich auch das Wort Heraldik abgeleitet, das Wappenkunde bedeutet. Die Heraldik befasst sich mit der Geschichte und der Beschreibung von Wappen. In der Heraldik sind drei Bereiche zusammengefasst: Die Wappenkunst befasst sich mit der Gestaltung von Wappen, die Wappenkunde interpretiert die verschiedenen Wappen und Gegenstand des Wappenrechts sind schließlich die Regeln, wie ein Wappen zu führen ist.

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