Was ist ein "fahrender Ritter"?

Die berühmte Romanfigur Don Quijote, die gegen die Windmühlen kämpft, wird als fahrenden Ritter beschrieben. Aber der Roman spielt nach der wirklichen Zeit der Ritter und Don Quijote ist alles andere als ein Held. Was also sind "fahrende Ritter". Das möchte Robert aus Saalfelden wissen.

Nachdem ein junger Mann den Ritterschlag erhalten hatte und er vom Knappen zum Ritter befördert worden war,  begann sein Leben als echter Ritter. Allerdings musste er erst einmal zu Ansehen kommen und sich einen Namen machen. Wenn man nun von adeliger Herkunft war, einflussreiche Freunde und Familie hatte, so war das nicht sehr schwierig. Auch genügend Geld war dabei hilfreich.

Aber was machten die, die nicht diese Voraussetzungen mitbrachten? Sie orientierten sich an den damals sehr modernen Ritterromanen. Darin zogen die Ritter hinaus in die Welt um Abenteuer zu erleben. Sie gingen auf Reisen um ihren Mut und ihre Stärke zu beweisen. Und um dabei auch die Gunst einer wohlhabenden Frau zu gewinnen. So wurden viele junge Ritter, die nicht aus gutem, wohlhabenden Haus stammten, zu fahrenden Rittern um Erfahrungen zu sammeln.

Sie zogen los, um an den Höfen bei Turnieren ihr Können und ihre Waghalsigkeit unter Beweis zu stellen. Bei diesen Turnieren gab es für den Sieg auch immer beachtliche Prämien, auch diese waren natürlich ein Anreiz. Hinzu kam, dass an den Höfen auch einflussreiche Herren waren, die einen jugen Ritter durchaus in die Gefolgschaft aufnehmen konnten. Und ausßerdem wollte man sich einer reichen unverheirateten Frau als geeigneten Gatten empfehlen.

Obwohl dieses Leben sehr spannend und aufregend klingt, war es gefährlich und auch entbehrungsreich. Viele der fahrenden Ritter blieben ihr Leben lang bitter arm oder starben bei einem der Kämpfe oder in einer Schlacht ohne je zum erhofften Ruhm gekommen zu sein.

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