Was ist ein drehender Roland?

"Drehender Roland" ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit den Rittern immer wieder fällt. Ritter üben ihre Technik und ihre Reitkünste an einem "drehenden Roland". Wir wollten wissen, was das ist.

Der "Drehende Roland" ist sozusagen eine spezielle Art von Puppe. Angebracht auf einem Stecken, kann sich die Puppe aus Stroh oder anderen Materialien drehen. Der Ritter trainiert an ihr sein reiterliches Geschick und seine Treffsicherheit.

Die Puppe stellt einen Gegner dar. Der Ritter kommt galoppierend und mit einer gestreckten Lanze auf die Puppe zu geritten. Er versucht den "Drehenden Roland" auf einer Zielscheibe an seinem Körper zu treffen. Gelingt ihm das, bewegt sich die Attrappe nicht.

Rutscht der Reiter mit seiner Lanze ab oder trifft er die Puppe nur seitlich, dreht sie sich und holt ihrerseits zum Schlag aus. Denn am Drehenden Roland sind Lederbänder befestigt, die sich mitdrehen und dem vorbeireitenden Reiter gut zusetzen. Wie ein Peitschenhieb treffen sie die Ritter. Deshalb lohnt sich ein Volltreffer in die Zielscheibe nicht nur der Ehre wegen!

Der Drehende Roland wurde nicht nur auf dem Trainingsplatz benutzt, sondern auch auf Turnieren, zur Belustigung der Gäste.

Gegen Ende des 11. Jahrhunderts kam in Frankreich die "Turniermode" auf. Diese Spiele sollten vor allem den rauflustigen und plündernden Rittern die Möglichkeit geben sich zu erproben, ohne Schaden anzurichten. So organisierte man Spiele, in denen rivalisierende Mannschaften gegeneinander antreten konnten.

 

Vor allem für junge Ritter waren die Turniere eine Möglichkeit ihre Geschicklichkeit, ihren Mut und ihr Können vor Publikum zu beweisen. Ein siegreicher Turnierritter wurde sehr verehrt, etwa so wie heutige Fußballstars. Zum Glück wird allerdings heute nur mit dem Ball gespielt und nicht mit Lanzen, die durchaus auch tödliche Wunden beibringen konnten.

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt