Was hatten Seeräuber zu essen, wenn sie lange Zeit auf dem Schiff waren?

Die Frage kommt von David aus Köln.

Der Speiseplan auf einem Piratenschiff war alles andere als abwechslungsreich und gesund. Auf den langen Reisen verdarb der meiste frische Proviant leicht. Deshalb bestanden die meisten Mahlzeiten aus Dörrfleisch und Schiffszwieback.

Für Eier kamen Hühner mit auf Reisen, die wurden dann bei Bedarf auch verspeist. Unterwegs wurden Fische und Seeschildkröten gefangen und gegessen.

Da es auf den Schiffen oft eng und nicht sehr hygienisch zuging, breitete sich auch das Ungeziefer unter Deck aus. Neben Maden und Würmern machten sich auch Ratten über die Vorräte her.

Sauberes Trinkwasser war ein Problem. In den Holzfässern legten sich Algen an, es stank und wurde schnell schlecht. Bei langen Fahrten musste es auch eingeteilt und rationiert werden. Auch deshalb wurde viel Alkohol an Bord getrunken, denn der brannte den Magen aus und ließ gar keinen Hunger aufkommen.

Krank wurden die Piraten auch, weil sie kaum frisches Gemüse und Obst aßen und ihnen deshalb wichtige Vitamine fehlten. Isst man vier bis sechs Wochen kein Vitamin C wie es in Zitrusfrüchten enthalten ist, dann können die Zähne ausfallen, Wunden heilen schlechter, man wird blass und bekommt Herzprobleme. Diese Krankheit bei Vitamin C Mangel nennt man Skorbut. Gemüse und Obst wurde aber bei der Hitze und der Feuchtigkeit an Bord leicht faul. Und so hatten die Seefahrer oft mit Skorbut zu kämpfen. Viele starben auch daran.

Erst 1753 entdeckte James Lind, dass man sich durch Zitrusfrüchte vor der Krankheit schützen konnte. Der Entdecker James Cook hörte als erster auf Lind und ließ seine Mannschaft jeden Tag Zitronen essen - das half.

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