Was für eine Sprache sprechen die Indianer?

Sprechen die Indianer überhaupt nur eine Sprache? Oder gibt es vielleicht viele Sprachen, die es auch den einzelnen Indianervölkern nicht einfach macht, sich zu verstehen? Diese Frage stellt Carina aus Velbert.

Es gibt einige Hundert unterschiedliche indianische Sprachen. Einige von ihnen sind sehr kompliziert. Man hat ähnliche und verwandte Sprachen zu Sprachfamilien zusammengefasst. Zu den wichtigsten zählen dabei:

Algonkin, das wohl am weitesten verbreitet war. Die Arapaho, Blackfoot, Cheyenne, Cree, Delaware, Mahican, Montagnais, Naskapi, Ojibwa, Ottawa und Shawnee gehören zu dieser Spachfamilie.

Zu Athapaskisch werden die Stämme der Apache, Chipewyan, Dogrib, Navajo, Kutchin und Yellowknife gezählt.

Irokesisch sprachen die Cayuga, Cherokee, Erie, Huron, Mohawk, Oneida, Onondaga, Seneca, Tuscarora.

Sioux die Assiniboin, Crow, Dakota, Hidatsa, Mandan oder Winnebago.

All diese Sprachfamilien sind auch nicht enger miteinander verwandt als Chinesisch mit Deutsch. Das heißt, sie können so unterschiedlich sein, dass sich verschiedene Indianer aus unterschiedlichen Völkern kaum verstanden haben.

Indianersprachen haben oft eine sehr komplizierte Grammatik. Manche Wörter bedeuten mehr als bei uns ein ganzer Satz, in manchen Sprachen gibt es keine Unterscheidung zwischen Ein- und Mehrzahl und bei wieder anderen gibt es sozusagen eine Trennung zwischen männlicher und weiblicher Sprache. Es ist also gar nicht einfach selbst als Indianer, die Sprache einer anderen Sprachfamilie zu lernen.

Um diese Schwierigkeit zu umgehen, entwickelten die Indianer eine sehr ausgeklügelte Zeichen- und Gebärdensprache. Sie ähnelt der heutigen Gebärdensprache, die überall auf der Welt verstanden wird. Jeder Stamm grüßte mit speziellen Zeichen und so wussten die Gegenüber gleich, zu welchem Volk der Ankömmling gehörte.

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