Warum wurden früher die Eingeweide der toten Körper der Pharaos entfernt, bevor sie mumifiziert wurden?

Zu einer Mumifizierung im Alten Ägypten gehörte auch das Entfernen der inneren Organe wie Leber, Magen, Lunge oder Därme. Warum machte man das? Maroua aus Hagen stellt diese Frage.

Erst in der vierten Dynastie, so zwischen 2570 bis 2450 vor Christus, entdeckten die zuständigen Mumienmeister, dass sie die Verstorbenen viel andauernder konservieren konnten, wenn sie die Eingeweide entfernten. Waren die Eingeweide herausgelöst, ging der Verwesungsvorgang wesentlich langsamer voran. Man öffnete die linke Flanke des Toten und entfernte durch diesen Schnitt alle inneren Organe bis hinauf zum Hals.

Die herausgenommenen inneren Organe wurden extra mumifiziert. Sie wurden also auch entwässert, getrocknet, gesondert verschnürt und verpackt und kamen dann in vier Eingeweidekrüge, so genannte Kanopen. Diese Krüge kamen mit zur Mumie. So sollten Leber, Magen, Därme und Lunge auch im Totenreich den Toten begleiten und ihm zur Verfügung stehen. Denn der ruhende und wartende Leib war schließlich der Platz an den die Seelen des Verstorbenen immer wieder zurückkehren konnten.

Zwischen 1080 und 659 vor Christus kamen die Innereien nicht in Krüge, sondern wurden verpackt wieder in die ausgehöhlte Bauchhöhle gelegt, bevor die Mumie bandagiert wurde. Warum das so war, weiß man bis heute nicht.

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