Warum holten die Ägypter die Organe aus dem Körper, bevor sie eine Leiche mumifizierten?

Stefan aus Eisleben möchte wissen, warum die alten Ägypter zuerst die Organe aus den Körpern entfernten, bevor sie eine Leiche mumifizierten.

In der frühen Phase des ägyptischen Königreichs (ab 3000 v. Chr.) wurden die Toten nicht im heutigen Sinne mumifiziert, sondern nur einbalsamiert. Sie wurden mit Ölen und Salben

eingerieben und mit Binden eingewickelt.

Erst etwa 500 Jahre später stellte man fest, dass die Konservierung viel länger hielt, wenn man die Organe aus der Leiche entfernte. Deshalb wurden die inneren Organe herausgenommen und in vier Steinkrügen aufbewahrt, die mit ins Grab kamen.

Seit etwa 1080 v. Chr. wurde auch das Gehirn entfernt. Nur das Herz musste im Körper bleiben, weil die Ägypter es für den Sitz der Persönlichkeit, der Gefühle und des Verstandes hielten. Außerdem glaubten sie, dass das Herz im Jenseits dem Totengott gegenüber Rechenschaft über das Leben des Verstorbenen ablegen müsse.

In der Phase zwischen 1080 und 659 v. Chr. gingen die Ägypter dazu über, die mumifizierten und verpackten Eingeweide wieder in die Bauchhöhle des Verstorbenen zu legen. Warum ist bislang nicht bekannt.

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