Warum haben die Ritter ihrem Herren einen Eid geschworen?

Ritter des Mittelalters verpflichteten sich ihrem Herren gegenüber zu uneingeschränkter und ewiger Treue. Warum machten sie das? Die Frage kommt von Fränzis aus Böbrach.

Wenn ein Ritter in den Dienst eines Herren eintrat, schloss er mit ihm einen sogenannten Lehnsvertrag. Dadurch wurden Rechte und Pflichten beider Seiten streng und lebenslang geregelt. Die absolute Treue war Voraussetzung für den Vertrag, denn beide Parteien mussten sich z.B. im Krieg oder zu Notzeiten "blind" aufeinander verlassen können.

Abbildung: Der Ritter Hartmann von Aue



Achtung und Respekt


 Zunächst schuldete ein Lehnsherr seinem Ritter Achtung und Respekt. Im Gegensatz zu einem Leibeigenen musste er ihn wie einen freien Mann behandeln und durfte ihn oder seine Angehörigen nicht misshandeln. Er verteidigte seinen Ritter gegen Angriffe und bot ihm bei Bedarf gerichtlichen Beistand.

  

Der Herr versorgt seinen Ritter

  

Eigenes Geld verdienen musste ein Ritter nicht. Für Einkommen und Unterhalt sorgte der Lehnsherr. So stellte er dem Ritter z.B. ein Stück Land zur Verfügung sowie Bauern, die für ihn arbeiteten und entsprechend Geld und Güter wie Lebensmittel an ihn abführten.

  

Treu und allzeit bereit

  

Die Pflichten des Vasallen waren dagegen, seinen Herren zu achten und ihm jederzeit auf Abruf zur Verfügung zu stehen. Ob für Kriegseinsätze und Schlachten oder nur zu repräsentativen Anlässen bei Festen oder Aufmärschen. Der Ritter bildete eine Einheit mit seinem Herrn und stand ihm treu zur Seite.

  

Die Aufgaben eines Ritters

Als weitere Gegenleistung musste der Ritter bestimmte Aufgaben im Reich seines Herren erfüllen. So hielt er Rat ab und sprach Recht über die ihm anvertrauten Untertanen. Falls sein Herr in Not geriet, musste der Ritter ihm auf seiner Burg eine Bleibe geben. Der Vertrag zwischen Ritter hielt ein Leben lang und dauerte bis zum Tod einer der beiden Partner.

Abbildung: pd

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