Hatten Seeräuber wirklich Holzbeine?

In den Piratenfilmen gibt es fast immer auch einen Seeräuber, der besonders typisch sein soll und deshalb ein Holzbein hat. Stimmt das eigentlich? Hatten Seeräuber tatsächlich Holzbeine? Diese Frage kommt aus Schopfheim von Melanie.

Das Leben eines Piraten war von Kampf geprägt. Mann gegen Mann kam es zu vielen Stich- und Schusswunden und schweren Verletzungen. Doch auf den Schiffen war oft kein Arzt an Bord. So wurden die Verletzten noch auf hoher See notdürftig verarztet. Bei schwieirigen Verletzungen an Beinen und Armen wurde statt zu operieren, die Säge eingesetzt.

Wenn ein Verletzter eine stark blutende Wunde an einem Bein hatte, dann musste das oft amputiert werden, damit der Kranke nicht verblutete oder am Wundbrand starb. Die Methoden waren rau und brutal. An Bord war keine Zeit um auf einen langen, komplizierten Heilungsprozess zu warten. So bekamen zahlreiche Piraten ein Holzbein.

Ein berühmter französischer Pirat bekam sogar den Spitznamen "Holzbein": Francois le Clerc, der von 1533 bis 1554 aktiv war, hatte bei einem Überfall ein Bein verloren. Er war vor der Küste von Puerto Rico und Hispaniola unterwegs und überfiel spanische Schiffe. Mit acht Schiffen und 300 Mann plünderte er den Hafen von Santiago de Cuba.

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