Haben die Römer die Fußbodenheizung erfunden?

Für viele ist es ein Traum: eine Fußbodenheizung. Barfuß gehen im Winter - auf gewärmten Bodenkacheln. Stammt diese Erfindung auch von den Römern? Das möchte Frank aus Südlohn wissen.

Die Römer erfanden die Fußbodenheizung als erste. Sie wurde damals Hypocaustum ("Unterfeuer") genannt. Bei dieser Art zu heizen wurde die von der Feuerstelle erhitzte Luft durch ein gemauertes System von Röhren unter den Steinplatten des Fußbodens geführt, die dadurch erwärmt wurden.

 

Auf einem Estrich standen in regelmäßigen Abständen aus Ziegeln gemauerte kleine Pfeiler, die den eigentlichen Fußboden trugen. Dieser bestand aus mehreren Schichten Estrich auf Ziegelplatten. Meist wurde dieser Boden mit Mosaiken prächtig ausgestattet.

 

Ein von Archäologen freigelegtes Hypocaustum in Sudelfels bei Ihn, das liegt bei Wallerfangen im Saarland. Deutlich sind die gemauerten Pfeiler zu sehen, die den eigentlichen Fußboden tragen.



Um Wärme zu gewinnen, standen an den Seiten so genannte Praefurnia, Voröfen. In ihnen wurde Holz verbrannt. Die Wärme wurde von den Öfen durch kanalartige Röhren unter den Fußboden geleitet.

Der störende Rauch zog durch kaminartige Schächte aus Hohlziegeln durch die Wände ins Freie. Die Kamine lagen ein Stück unterhalb der Dächer. Nach antiken Berichten war der Fußboden oft so warm, dass er nur mit Holzschuhen zu begehen war.

Vergessene Haustechnik

Mit dem Untergang des Römischen Reiches geriet diese Technik aber wieder in Vergessenheit. Diese Art der Heizung wurde aber im 20. Jahrhundert wieder modern und wird heute beim Bau neuer Häuser durchaus wieder nachgeahmt.

Gefunden hat man solche Anlagen in vielen römischen Häusern, Bädern und Thermen. Noch heute kann man in römischen Anlagen, die archäologisch freigelegt wurden, solche Hypokaustenheizungen sehen - ein tolles Stück Technik!

Foto: Lokilech cc-by-sa 2.0

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