Haben die Indianer an ein Leben nach dem Tod geglaubt?

Tom aus Essen möchte von uns wissen, ob die Indianer an ein Leben nach dem Tod geglaubt haben. Fast alle Indianer glaubten an ein Leben nach dem Tod. Dabei hatte jeder Stamm seine ganz eigene Vorstellung davon, auf welchem Weg die Seelen ins Jenseits gelangen und wie sie dort weiterleben.

Fast alle Indianer waren überzeugt davon, dass sie nach dem Tod in irgendeiner Form weiterleben. Sie nannten das, was wir als Jenseits bezeichnen, die "Glücklichen Jagdgründe". Doch so viele Stämme es gibt, so unterschiedlich waren auch die genauen Vorstellungen davon, auf welchem Weg die Seelen ins Totenreich gelangen und wie sie dort weiterleben.

So waren zum Beispiel die Indianer vom Stamm der Chayenne sicher, dass sich ihre geistige Hülle nach dem Tod vom Körper löst und über die Milchstraße ins Land des "Großen Geistes" aufsteigt. Dort führten die Seelen ein ähnliches Leben wie auf der Erde: sie gingen zur Jagd, wohnten in Zelten oder Hütten. Manche konnten auch später auf der Erde wieder geboren werden. Allerdings nicht alle. Viele Seelen starben auch irgendwann, spätestens dann, wenn sich niemand mehr auf der Erde an diese verstorbenen Menschen erinnerte.

Nicht für alle Indianer war der Weg ins Jenseits so einfach wie für die Cheyenne. So mussten die Angehörigen mancher Stämme erst eine Probe bestehen, um ins "Land der Seligen" zu gelangen. Nach Ansicht der Pawnee beispielsweise war es die Aufgabe der Verstorbenen, einen Fluss zu überqueren, der die Grenze zum Totenreich darstellte. Das schafften nur rechtschaffene Seelen, die friedlich gestorben waren. Hatte ein Pawnee Unrecht begangen, fiel er ins Wasser.

Eine ganz andere Vorstellung vom Leben nach dem Tod hatten die Irokesen. Sie glaubten daran, dass die Toten als Geister weiterleben und die Lebenden als Schatten einige Zeit begleiten. Um Schutz von den Verstorbenen zu erbitten, feierte dieser Stamm jedes Jahr ein großes Totenfest.

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