Gab es Winnetou wirklich?

Winnetou reitet auf einen Felsen zu. Dort oben wartet Old Shatterhand. Die beiden Blutsbrüder begrüßen sich und reiten gemeinsam weiter. Wir kennen die Szene aus Karl Mays Büchern und aus Filmen. Aber: Gab es Winnetou wirklich? Svenja aus Schwerin möchte wissen, ob es Winnetou, den Häuptling der Apachen, wirklich gab.

Winnetou ist die Erfindung des deutschen Western-Autors Karl May. Den in seinen Büchern beschriebenen Winnetou, Häuptling aller Apachen, hat es so nie gegeben.

Zwar beschreibt Karl May seinen Helden als den edelsten aller Apachen, doch für die meisten von uns sieht seine Romanfigur aus wie der Schauspieler Pierre Brice. Viele der Karl May Bücher wurden in den Sechziger Jahren verfilmt und kommen immer wieder im Fernsehen. So ist Winnetou für uns Pierre Brice - manchmal auch umgekehrt.

Karl May lebte von 1842 bis 1912. Er war Lehrer, kam aber schon sehr früh mit dem Gesetz in Konflikt. Seine Fantasie schickte der in Sachsen geborene Autor auf Weltreise, zu fremden Kulturen und fremden Ländern.

Damals wanderten gerade sehr viele Europäer nach Amerika aus und Karl May hörte von den Konflikten zwischen den Ureinwohnern und den Einwanderern. Dabei schlug sein Herz für die Indianer. Doch seine Vorstellung vom Leben der Stämme und vom Leben in der Prärie war sehr romantisch. Karl May war erst 1908 zum ersten Mal in Amerika. Da gab es Winnetou schon lange. Seine Geschichten waren alle erfunden.

Karl May befürchtete, dass die weißen Siedler den Untergang der Indianer bedeuteten und so wollte er den Ureinwohnern mit Winnetou ein Denkmal setzen.

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