Gab es Ritter, die nicht reiten konnten?

Wenn man an Ritter denkt, dann hat man immer einen Kämpfer zu Pferde vor Augen. Aber: Gab es auch Ritter, die nicht reiten konnten? Die Frage kommt von Maja aus Kassel.

Zunächst einmal war es ein besonderes Vorrecht des Ritters, dass er zu Pferde kämpfen durfte. Ein Pferd war teuer, es kostete Futter und musste gut gepflegt werden. In den Schlachten konnte ein schnelles und wendiges Pferd entscheidend sein, ob sein Reiter im Gefecht mit dem Leben davon kam. Wenn er nicht absaß um zu kämpfen, hing das Leben des Ritters also von seinem Pferd ab. Es brachte ihn zum einen nahe an den Feind heran, zum anderen ermöglichte es ihm die Flucht.

Die Jungen lernten schon in ihrer Ausbildung als Pagen, wie sie mit einem Pferd umzugehen hatten. Das Reiten war Teil der Ausbildung zum Ritter. Dabei wurde auch der Umgang mit den Waffen zu Pferd geübt. Zum Beispiel mit Stechpuppe. Diese waren auf einem drehbaren Holzgerüst montiert, auf das die jungen Reiter mit ihrer Holzlanze zuritten. Waren sie dabei nicht schnell oder geschickt genug, konnten sie von der drehenden Strohpuppe getroffen werden und fielen vom Pferd.

Als Knappen im Dienste eines Ritters mussten sie sich dann auch um das Pferd ihres Herren kümmern und lernten auch so den Umgang mit den Vierbeinern.

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