Gab es auch in Asien Seeräuber?

Diese Frage stellte Karina aus Stolberg.

Die Geschichte der Piraterie im Südchinesischen Meer reicht bis ins 6. Jahrhundert nach Christus zurück. Dschunken - so heißen die hölzernen Segelschiffe der Chinesen befuhren in großen Flotten den Indischen Ozean. Die Chinesen waren gute Seehändler und es gab auch viele Seeräuber unter ihnen. Gefährliche Gewässer waren die Malakka-Straße und Javasee.

Durch die Verbindung von Piraterie und Politik konnten hier regelrechte Seeräuberimperien entstehen. Ganze Volksstämme betrieben Piraterie. Oft befanden sich mehrere tausend Dschunken und ihre Besatzung unter dem Befehl eines einziges Führers. Oft wurden solche Verbände von politischen Rebellen und Gesetzlosen befehligt, die auch unter dem Ruf standen mit ihren Gefangenen sehr grausam umzugehen. Unter Zheng Yi entstand Anfang des 19. Jahrhunderts ein Bündnis, das sogar den Streitkräften des Kaisers widerstehen konnte. Der versuchte als letztes Mittel, die Piraterie die Seeräuberei zu beenden, indem er sie in den normalen Handel einband.

Anfang des 19. Jahrhunderts beherrschte ein Piratenführer die Küsten um den Hafen Kanton. Als er starb, übernahm seine Frau die Führung. Ihre Flotte wuchs zur größten Piratenflotte der Geschichte an. 800 bewaffnete Dschunken, 70 000 Piraten gehörten dazu. 1807 erkaufte sich Madame Tsching, so der Name der harten Piratin von der chinesischen Regierung die Straffreiheit.

Als die europäischen Kolonialmächte im Fernen Osten immer mehr Handelsinteressen hatten, setzten sie zunehmend auch Dampfschiffe und moderne Bewaffnung gegen die Piraten ein. Das war mit der Zeit auch erfolgreich und brachte die Seeräuberei weitgehend unter Kontrolle. So konnten die Europäer ungefährdeter den Seehandel betreiben.

Aber auch im übrigen Asien gab es Piraterie: Im 13. Jahrhundert überfielen auch japanische Piraten die chinesische Küste. Auch auf der Insel Borno lebten Piraten, die so genannten Dayak waren bis ins 19. Jahrhundert gefährliche und gefürchtete Kopfgeldjäger.

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