Was glauben die Mormonen?
Die Glaubensgemeinschaft der Mormonen wurde im Jahr 1830 von Joseph Smith gegründet. Der Farmgehilfe betrachtete sich selbst als auserwählt, die wahre Kirche im Auftrag Gottes wieder herzustellen.
Joseph Smith (1805-1844) hatte bereits im Alter von 14 Jahren Visionen von Gott und Jesus Christus erschienen. Diese sollen ihm den Auftrag erteilt haben, die Religion wieder im Sinne der biblischen Lehre auszurichten. Das Christentum sei vom ursprünglichen Ziel der Heiligen Schrift abgefallen.
So entstand das Buch Mormon
Später erschien ihm nach eigener Aussage der Prophet Moroni in Gestalt eines Engels und gab ihm einen Stapel Goldplatten mit reformägyptischen Schriftzeichen. Smith konnte diese Schrift erst mithilfe einer speziellen Prophetenbrille lesen und übersetzen. So entstand das Buch Mormon, neben der Bibel und einigen anderen Schriften das heilige Buch der Mormonen.
16 Mio. Mormonen weltweit
Smith hatte Erfolg: Im ersten Jahr gewann er 280 Anhänger der neu gegründeten "Church of Christ" für sich. Zehn Jahre später waren es bereits 17.000. Heute gibt es weltweit um die 16 Millionen Mormonen. Es gibt zahlreiche Abspaltungen dieser Glaubensgemeinschaft, die sich offiziell "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" nennt.
Zentrum USA
Das weltweite Zentrum der Mormonen ist die Stadt Salt Lake City im heutigen amerikanischen Bundesstaat Utah, wo auch 2002 die Olympischen Winterspiele stattfanden. Hier ließen sich die Mormonen nach ihrer turbulenten Gründungsphase 1847 endgültig nieder. Unter der Führung des Smith-Nachfolgers Brigham Young verwandelten sie die unwirtliche Salzwüste in den Rocky Mountains zu einer blühenden Kulturlandschaft.
Verzicht auf Alkohol und Zigaretten
Für Mormonen gibt es bestimmte Empfehlungen, was ihren Lebensstil betrifft. Aus Glaubensgründen rühren viele von ihnen weder Alkohol, noch Kaffee, Tee und Zigaretten an. Zunächst war es bei ihnen üblich, dass ein Mann mehrere Frauen heiraten durfte. 1890 verkündete die Kirche jedoch das Ende dieser Praxis. Außerdem praktizieren Mormonen die Keuschheit und völlige sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe.
Missionieren für den Glauben
Außerdem ist es gewünscht, dass junge Mormonen für den Glauben missionieren, das heißt Werbung machen. Viele reisen nach ihrer Berufsausbildung oder vor dem Studium für zwei Jahre in ein fremdes Land um dort den Menschen von ihrer Religion zu erzählen. Die meisten Neumitglieder finden sich in Lateinamerika und Ostasien. In den westlichen Industrieländern sind die Zahlen eher rückläufig.
LM - 23.01.02 / Nic 19.04.2018