Verkleidung, Kostüme und Masken

Ihr habt euch bestimmt schon euer Faschingskostüm für dieses Jahr ausgesucht, vielleicht verkleidet ihr euch ja als Pokemon-Monster oder Harry Potter. Das ist heuer sozusagen der letzte Schrei. Oder ihr mögt es lieber klassisch und geht als Ritter, Hexe, Prinzessin oder Clown.

Aber wisst ihr eigentlich welche Bedeutung das Verkleiden an Fastnacht hat und was dahinter steckt?

Die Fastnacht bot nämlich jedem einzelnen die Möglichkeit, auf Zeit in eine andere Rolle zu schlüpfen. Das geschah und geschieht heute noch durch das Verkleiden. Für eine bestimmte Zeit ist der Verkleidete jemand anders. In dieser Rolle kann er spielen, was zu dieser Rolle gehört.

Den Brauch sich zu verkleiden gab es schon im Mittelalter. Die herrschenden Zwänge wurden so auf den Kopf gestellt. Es wurde ein Karnevalskönig eingesetzt, zu dem auch ein närrischer Hofstaat gehörte. Aus dieser Tradition haben sich der heutige Elferrat, die Karnevalsgarden mit Karnevalsprinz und prinzessin und die Tanzgruppen entwickelt.

Eine wichtige Figur war auch der Narr mit Narrenkappe, Eselsohren, Schellen und zweifarbiger Kleidung. Er versinnbildlichte den Gottesleugner. Daneben gab es Teufel, Hexen undRiesen, die Repräsentanten der dämonischen Mächte. Die Riesen galten früher als Normbrecher und Übertreter des göttlichen Gebotes.

Tiermasken spielten im Fasching ebenfalls eine große Rolle. Hier wurden zum Beispiel die biblischen Laster dargestellt. Pfau und Pferd standen für Hoffart, der Drache für Neid und der Löwe für Zorn. Den Geiz symbolisierte der Fuchs, die Unkeuschheit der Hahn oder Bock, die Unmäßigkeit Bär oder Schwein und die

Trägheit der Esel. Heute tauchen diese Tiere vor allem in der allemanischen Fastnacht als Kopfmasken, Kostüme, Requisiten und Motive auf.

Manche Kostüme, die uns heute selbstverständlich sind, hatten früher eine ganz besondere Bedeutung. So kleideten sich die Narren in Kostüme der so genannten "Feinde des Christentums". Als solche bezeichnete die Kirche exotische oder unbekannte Kulturen. Dazu gehörten Chinesenkostüme, Indianermasken, Verkleidungen als Mohren oder Cowboys.

(Unser Dank gilt Michaela Tjiang und dem Deutschen Fastnachtsmuseum für die zur Verfügung gestellten Fotos.)

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