Utah: Staat der Mormonen

Salt Lake City (SLC) befindet sich im Westen der USA, im Südosten des großen Salzsees. Die 160.000 Einwohner-Stadt ist Hauptstadt des US-Bundesstaates Utah. Der Staat und seine Hauptstadt Salt Lake City wurde 1847 von den Mormonen, einer Glaubensgemeinschaft, gegründet.



Foto: Der große Salzsee gab der Stadt ihren Namen. Er ist ein Überbleibsel des einstigen riesigen Lake Bonneville, nach dessen Verdunstung die Great Salt Lake Wüste entstand.

Von der Einöde zur Metropole

Nachdem die Anhänger dieser Sekte aus ihrer Heimat im Osten der USA vertrieben worden waren, siedelten sie sich am Great Salt Lake an. Ihr Anführer, Brigham Youngh soll über die unwirtliche Gegend gesagt haben: Wenn es einen Platz gibt, an dem kein anderer sein möchte, dann möchte ich dorthin.

Mit viel Fleiß legten die Siedler Bewässerungskanäle an und bauten eine Stadt im Schachbrettmuster. Sie benannten die Gegend nach dem ägyptischen Namen für die fleißigen Honigbienen Deseret. Noch heute heißt eine Zeitung der Stadt Deseret News.

Salt Lake City heute

Heute ist SLC ein Zentrum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wie die Mormonen sich offiziell nennen. Der Mormonentempel ist als heiliges Gebiet für Nicht-Mormonen unzugänglich. Zu besichtigen ist dagegen das Tabernacle, ein ovales Gebäude mit riesiger Orgel und das Pioneer Memorial Museum, in dem die Geschichte der Stadtgründung dargestellt wird.

Foto: Mormonentempel

Doch nicht nur Gebäude und Sehenswürdigkeiten weisen auf den Einfluss der Mormonen in Salt Lake City hin. Auch manche Bestimmungen liegen in ihrem Glauben begründet. Genussmittel wie Alkohol, Tabak, Tee und Kaffee sind in der Religionsgemeinschaft verboten. Daher ist es auch in der Stadt das Rauchen nirgendwo erlaubt. Offiziell dürfen in Restaurants keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden. Um diese Regelung zu umgehen kann man für 5 Dollar Mitglied in einem Club werden und bekommt damit die Erlaubnis, Alkohol zu trinken.

Salt Lake City international

Für junge Mormonen ist es selbstverständlich, zwei Jahre ihres Lebens in ein anderes Land zu gehen, um zu missionieren. Ihre Sprachkenntnisse bringen sie mit nach Hause. Deshalb kann man sich in Salt Lake City in fast jeder Sprache der Welt verständigen. Ein weiterer Import von den Missionsreisen sind die internationalen Spezialitäten, die auf den Speisekarten der Restaurants stehen.

Datenbank der Vorfahren

Und schließlich befindet sich in Salt Lake City die größte genealogische (= ahnenkundliche) Bibliothek der Welt. Hier sind Millionen von Namen und Familiengeschichten aus aller Welt gespeichert. Auch dieses Institut ist ein Resultat des Mormonentums. Nach der Überzeugung der Mormonen können verstorbene Angehörige, die keine Mormonen waren nur dann gerettet werden, wenn sich ein lebender Nachfahre stellvertretend für sie taufen lässt. Dazu ist jedoch zumindest der Name des Ahnen nötig. Aus dieser Motivation heraus sammeln Mormonen auf aller Welt Daten aus Volkszählungsunterlagen, Kirchenregistern, Archiven und anderen Stellen.

Die genealogische Bibliothek stellt ihre Daten allen Interessierten zur Verfügung. Wer also seine Familiengeschichte bis zum Ururururgroßvater zurückverfolgen möchte, kann hier seine Anfragen loswerden.

Weitere Infos über Salt Lake Citys findet ihr hier

Text: LM - 23.01.02, Fotos: Dr. Thomas Frank: www-user.tu-chemnitz.de/~fth/berge/archive/usa_99/usa_pict_99.html

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