Mariä Himmelfahrt, kein Feiertag für Protestanten

Bei den Protestanten wird die Marienverehrung lange nicht so groß geschrieben, wie bei den Katholiken. Deshalb muß in überwiegend evangelischen Gemeinden am 15. August gearbeitet werden.

Gesetzlich wurde diese Regelung in Bayern vor 20 Jahren festgelegt. In Gemeinden mit mehr katholischen Menschen gibt es einen Tag frei, sind sie in der Minderheit wird geschuftet.

Aber was bedeutet Mariä Himmelfahrt eigentlich?

Vor allem in der Landwirtschaft war Mariä Himmelfahrt ein wichtiges Datum. Das hängt damit zusammen, dass früher im August die Getreideernte abgeschlossen war. Es war also mehr oder weniger eine Art Erntedankfest.

An diesem vorgezogenen Erntedankfest wurde früher ein sogenannter Würzbüschel gebunden: ein Getreidebüschel mit einer Königskerze in der Mitte und einer Mohrrübe unten. Dann noch 7 bis 99 Heilkräuter und Krautblätter außen herum. Fertig!

Es gibt aber noch ein heute fast vergessenes Brauchtum an Mariä Himmelfahrt: Die Kräuterweihe

Schon unsere heidnischen Vorfahren haben in der Mitte des Sommers ein Fest gefeiert zu Ehren der Natur und zum Dank. Die Christen haben das übernommen und bereits seit dem 3. Jahrhundert nach Christus Mariä Himmelfahrt gefeiert.

In Erinnerung daran werden am 15. August in katholischen Kirchen die Kräuterbüschel gesegnet. Diese gesegneten Heilkräuter werden den Tieren zum Fressen gegeben oder auf den Dachboden zum Schutz gegen Hagel und Unwetter gehängt. Einige der geweihten Kräuter werden auch gerne unters Kopfkissen gelegt, sie sollen das Eheglück fördern. Aber auch im Kochtopf sind sie gut aufgehoben. Gekochte Speisen mit den geweihten Kräutern sollen eine besondere Heilkraft besitzen.

-sw-15.08.01

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