Fronleichnamsprozessionen

Besondere Bedeutung erhielt Fronleichnam durch die Prozessionen. Die erste, schriftlich belegte zog im Jahr 1279 durch Köln. Bei den Prozessionen wird die Hostie, als Symbol des Leibes des Herrn, durch den Ort getragen.

Der Priester trägt dabei die Monstranz (ein spezielles Behältnis, in dem die Hostie ist) die ganze Zeit hoch erhoben vor sich her.

Die katholische Kirche nutzte diesen Tag, um ihren Glauben mit besonderem Prunk zu demonstrieren. So wie die Kirche, demonstrierte auch bald das Volk in Festkleidung und die Teilnehmer zeigten sich an diesem Festtag in ihren besten Gewändern und Trachten (siehe Foto).

Für die Prozessionen werden die Straßen geschmückt, in den Häusern werden Kreuze, Heiligenfiguren und Blumen aufgestellt. Außerdem werden prächtige Blumenbilder und teppiche gemacht und zur Schau gestellt



Der Zug, mit den Geistlichen an der Spitze, hält jeweils ein Mal an den vier geschmückten Stationsaltären, Kapellen oder Wegkreuzen. Hier wird das Evangelium verlesen und Fürbitten gesprochen, sowie der Segen gespendet. Die vier Richtungen erinnern auch an die vier Himmelsrichtungen. Am Ende folgt ein feierlicher Gottesdienst.

Martin Luther, der Reformator, bezeichnete 1527 Fronleichnam dagegen als allerschändlichstes Jahresfest Er vermisste den biblischen Grund für dieses Fest. Für ihn waren Prozessionen Gotteslästerung. So wurde Fronleichnam in der Reformationszeit zu einem Fest, das die Menschen katholischen Glaubens von den evangelischen unterschied.

Neben den Prozessionen durch die Straßen der Orte gibt es auch zahlreiche Fronleichnamszüge auf Flüssen und Seen. So zum Beispiel auf dem Rhein bei Köln, am Chiemsee oder in Seehausen am Staffelsee.

(Text: ab, Foto mit freundlicher Genehmigung von appenzellonline, http://appon.ch/ Übrigens in Appenzell heißt Fronleichnam «Öse Herrgottstaag».)

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt