Die Zeit der Narren: Fasching, Fastnacht und Karneval

Die Entstehung der Fastnacht ist nicht auf ein bestimmtes Datum festzulegen. Über die Herkunft der Fastnacht streiten sich Wissenschaftler seit etlichen Generationen. Schon an der Erklärung der Begriffe Fastnacht, Fasching oder Karneval scheiden sich die Geister.

Weiberfastnacht wird immer am Donnerstag vor Aschermittwoch gefeiert. Nun beginnt der Straßenkarneval. Seinen Urpsrung hat Weiberfastnacht am Beginn des 19. Jahrhunderts. An Weiberfastnacht stürmen Frauen die Rathäuser und schneiden Männern die Krawatten ab. So werden sei symbolisch und für einen Tag entmachtet und die Narren übernehmen die Geschäfte.

Viel unklarer ist die Herkunft des Begriffs "Fastnacht". So glaubte man noch im 19.Jahrhundert, dass Fastnacht von dem alten, nicht mehr verwendeten, Wort faseln, also "gedeihen, fruchtbar sein" kommt. Heute ist man sich da nicht mehr ganz so sicher.

Belegt ist aber, dass die Kirche bereits seit dem 12. Jahrhundert die Fastnacht auf die Zeit vor dem Fasten, also vor Ostern, eingrenzte. Dann wurden in ganz Deutschland Vorfrühlings- und Fruchtbarkeitsfeste gefeiert.

(Foto: Pressestelle der Stadt Düsseldorf)

Lange vorher gab es aber auch schon in anderen Kulturen ähnliche Feste. Zum Beispiel die römischen und byzantinischen Frühlingsfesten, die ganz wesentlich zur Entstehung des Fastnachtstreiben beigetragen haben. Der Frühling stand vor der Tür und man wollte den Winter vertreiben.

Im Mittelalter änderten sich die Lebensbedingungen der Menschen besonders in den Städten grundlegend und so änderten sich auch die jahreszeitlichen Feste und Bräuche, die immer eng mit dem Leben auf dem Land und der Natur verbunden waren.

Im 15. Jahrhundert gab es vor allem im italienischen Venedig prachtvolle Karnevalsfeiern. Weil damals alles was aus Italien kam besonders modern und schick war, führte man die Bezeichnung Karneval im 17. Jahrhundert auch in Deutschland ein. (Foto: privat)

Zum Winteraustreiben gehören übrigens Elemente wie Lärm, Masken, Verkleidung und der personifizierte Winter selbst. Das war ein junger Mann mit Stroh verkleidet, der symbolisch aus dem Dorf getrieben wurde. Der "Sieg" über den "Winter" wurde hinterher gemeinsam gefeiert: mit Musik und Gesang, Essen und Trinken, Tänzen und Späßen.

(Foto: Dt. Fastnachtmuseum, Kitzingen)

Einige dieser Elemente sind in das Fastnachtsbrauchtum übergegangen, doch die Wörter erklären sich ganz anders. Mehr erfährst du in den angehängten Artikeln.

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