Deutschland ist Schwarz-Rot-Gold

... und zwar seit 1949, 1919 und sogar schon seit 1848. Mehrere Male änderten sich die deutschen Nationalfarben, aber immer wieder kam man auf schwarz-rot-gold zurück. Aber warum eigentlich? Woher kommen die deutschen Nationalfarben und warum stehen sie für Freiheit und Demokratie?

Die Farbkombination Schwarz-Rot-Gold hat ihren Ursprung weit zurück in der deutschen Geschichte. Schon auf dem Hoftag zu Mainz 1184 sollen sie als die deutschen Farben bezeichnet worden sein. Seit dem 13. Jahrhundert enthält das Wappen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation diese Farben und zwar einen schwarzen Adler auf goldenem Grund mit rot eingefärbten Fängen und Schnabel. Erstmals zu sehen ist er in der etwa 1300 geschaffenen Heidelberger Liederhandschrift Manesse.

Schwarz-Rot-Gold seit dem Mittelalter

Bei der Krönung von Friedrich I. 1152 soll der Weg mit einem Schwarz-Rot-Goldenen Teppich ausgelegt gewesen sein, der nach der Krönung in kleinen Teilen als Andenken ans Volk verteilt worden sein soll. 1212 wurde Friedrich II. zum Deutschen König gekrönt. Der dabei von ihm getragene Mantel war Schwarz-Rot-Gold und wurde bis 1806, dem Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation verwendet.

Farben der Revolution

1848 kam es zur Revolution in Deutschland. Als am 9. März 1848 in Frankfurt die Nationalversammlung beschlossen wurde, erklärte man auch die waagrecht schwarz-rot-gold gestreifte Flagge zur deutschen Nationalflagge. Den Farben legte man seit den Befreiungskriegen gegen Napoleon diese Bedeutung bei: Aus der Schwärze (= Schwarz) der Knechtschaft durch blutige (= Rot) Schlachten ans goldene (= Gold) Licht der Freiheit. Das Gemälde zeigt revolutionäre Kämpfe im März 1848 in Berlin.

Farbenspiele

Doch die Revolution scheiterte. 1850 verbot der preußische König die Nationalflagge wieder. Schwarz-weiß-Rot waren die Farben der Stunde, die später auch das Deutsche Reich übernahm. Erst am 3. Juli 1919 bestimmte die Nationalversammlung, dass Schwarz-Rot-Gold wieder zur Nationalflagge werden sollte. Doch schon 1933 schafften die Nationalsozialisten sie wieder ab.

Die in Schwarz-Weiß-Rot gehaltene Hakenkreuzflagge war nun das Symbol Deutschlands. Nach dem Krieg wurden zunächst verschiedene Farb- und Formvorschläge gemacht. Doch mit Inkrafttreten des Grundgesetzes wurde am 23. Mai 1949 die schwarz-rot-goldene Flagge zur Staatsflagge der Bundesrepublik Deutschland.

Flagge der DDR

Im Ostteil der Republik wurde am 30. Mai 1949 ebenfalls eine Schwarz-Rot-Goldene Flagge beschlossen. Um sich von der West-Republik abzugrenzen und die Soldaten nicht zu zwingen, auf die Flagge des Westens zu schwören wurde am 1. Oktober 1959 das Staatswappen der DDR hinzugefügt. Es bestand aus Hammer und Zirkel umgeben von Ähren als Symbol für das Bündnis von Arbeitern, Bauern und Akademikern.

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Text: -jj- 18.2.2009; Bilder: HRR Himasaram; Märzrevolution: Apper/PD; Bundesflagge PD; Deutsches Reich PD; Vorschlag: Bangin/PD; DDR Jwnabd/PD

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