Christkind - ein aufregender aber anstrengender Job!

Hoch oben stand sie, auf der Empore der Nürnberger Frauenkirche und vollzog ihre erste offizielle Amtshandlung als Christkind. Für zwei Jahre hat die mittlerweile 17-jährige Schülerin das Amt übernommen und sich damit einen Kindheitstraum erfüllt. Viele junge Frauen zwischen 16 und 19 Jahren hatten sich beworben, aus denen zwölf ausgesucht wurden. Über Zeitungen und online konnte die Bevölkerung ihre sechs Favoritinnen wählen. Eine Fachjury bestimmte aus diesen "letzten sechs" das neue Christkind. Von Anfang an zählte Eva zu den Favoritinnen, denn sie erfüllte alle Bewerbungskriterien und war bestens auf den Job vorbereitet:

Eva im Einsatz auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt

Eva´s Christkind-Eigenschaften:

Mit 16 Jahren hatte sie 2005 das nötige Alter und mit 1,66 Meter erfüllt sie locker die geforderte Mindestgröße von 1,60 Meter. Sie ist schwindelfrei - was bei Auftritten auf Emporen und Balkonen richtig wichtig werden kann. Freies Sprechen und offen auf die Menschen zugehen musste sie nicht erst lernen, das gehört zu ihrem Charakter. Außerdem hat die 17-jährige Schülerin des Wilhelm-Löhe-Gymnasiums schon Bühnenerfahrung, denn zu ihren Hobbies zählen außer Snowboarden und Lesen auch Singen, Tanzen und Schauspielern. Und sie hat schon in einigen Musicalaufführungen mitgewirkt. Zudem haben Evas Eltern sie von Anfang an in ihrem Wunsch bestärkt, eines Tages das Nürnberger Christkind zu werden. Selbst ihr jüngerer Bruder ist stolz auf seine Schwester, auch wenn er es nicht immer zeigt!

Übrigens: Das Eva von Natur aus lange blonde Locken hat, das war gar nicht so wichtig - denn zur Amtsrobe eines Christkindes gehört auch eine wundervolle blonde Lockenperücke.

Eva mit ihrer Vorgängerin im Amt (rechts) Christin Strauber.

Was das Christkind erwartet:

In ihrer Amtszeit warten bis einschließlich Heilig Abend und den Weihnachtsfeiertagen viele, viele Termine auf das Christkind. Sie fährt zum Beispiel in Seniorenheime und besucht ältere Menschen, liest kleinen und großen Leuten vor, geht in Kindergärten, in Obdachlosenwohnheime, Krankenhäuser, Tagesstätten oder zu Fußballspielen und ins Eishockeystadion und begrüßt die Menschen. Sie schüttelt unzählige Hände, schreibt Autogramme, hört zahlreiche Gedichte und Geschichten, gibt Tipps und macht Mut. Sie reist als Vertreterin Nürnbergs auf viele Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland sowie nach Chicago, der US-amerikanischen Partnerstadt Nürnbergs. Da gibt es viele schöne Momente, aber sicher auch traurige Erlebnisse, die nahe gehen.

Über vier Wochen hat sie kaum Zeit für sich, ihre Freunde und Familie. Und egal, wie voll ein Tag mit Terminen ist und wie gehetzt sich das Christkind fühlt - erwartet wird von ihr Ruhe, Gelassenheit und Herzlichkeit. Da heißt es die eigenen Wünsche, Launen und Bedürfnisse zurückstecken - gar nicht so einfach, wie ihr sicher wisst.....

Zum Glück hat ihre Vorgängerin Christin Strauber ihr noch Tipps mitgegeben, wie sie diese anstrengende Zeit gut durchhält. Und zum Glück weiß sie, dass sie nach Heilig Abend erst einmal Ruhe hat und mit ihrer Familie in den verdienten Winterurlaub fahren kann und den muss sie dann auch gleich noch nutzen, um all das für die Schule nachzuholen, was sie in ihrer Amtszeit verpasst hat. Aber das kriegt Eva dann bestimmt auch noch hin!

Und nach ihrer zweiten Amtszeit wird ihre Nachfolgerin gewählt und der kann Eva dann sicher auch viele, viele Tipps mit auf den Christkind-Weg geben!

-ab-28.11.2005 /aktualisiert 15.12.2006 Text / Foto: Pressestelle der Stadt Nürnberg.

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