Bräuche und Orakel an Silvester
Zu Silvester gibt es allerlei Bräuche. Oft haben sie damit zu tun, dass die Menschen böse Geister zum Jahresende vertreiben oder in die Zukunft schauen möchten.
Am Silvesterabend räucherten früher die Bauern die gute Stube ein, um böse Geister abzuwehren. Vor allem aber versuchte man die Geister am Jahresende durch Lärm zu vertreiben: durch Glockengeläut, Peitschenknallerei, Höllenspektakel, geräuschvolle Umzüge vermummter Gestalten und später auch durch Feuerwerk.
In Hessen warf man früher alte Töpfe und Teller gegen die Türen seiner Nachbarn. In den Alpen war das Neujahrschießen bekannt.
Bleigießen
Seit langer Zeit versuchte man an Silvester, durch unterschiedlichste Orakel, einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Einer der bekanntesten Bräuche ist hier das Bleigießen.
Die Bleikugeln werden auf einen breiten Löffel gelegt und über eine Kerze gehalten bis die grauglänzende Masse zu blubbern beginnt. Jetzt wird sie in eine kleine Wasserschüssel gekippt und nimmt eine abstrakte Gestalt an.
Früher galt es als besonders wirksam das Blei durch einen Schlüssel mit ihm wurde Papst Silvester I. häufig auf Bildern dargestellt zu gießen.
Der kleine Klumpen soll die Zukunft prophezeien. Gemeinsam suchen die Menschen nach Erklärungen, was das Orakel verspricht.
Sieht das kompakte Gebilde zum Beispiel aus wie eine Weltkugel und verspricht eine lange Reise? Gibt es im kommenden Jahr viel Geld oder kommt die große Liebe? Bleigießen gehört zu Silvester wie der Tannenbaum zu Weihnachten.
Lichtorakel
Ein wenig bekannter Brauch ist das Lichtorakel. Man setzt Kerzenstummel in zwei Nussschalen und ließ sie in einer Schüssel mit Wasser schwimmen. Kamen sie von einem Schüsselrand zum anderen ohne zu kentern oder zu erlöschen, versprach das neue Jahr Gutes
Silvesterschlagen
In den Alpenländern gab es den Brauch, dass sich eine junger Mann als Silvester ( als altes Jahr) verkleidete und den ganzen Abend am Ofen saß. Aber sobald ein Mädchen in seine Nähe kam, durfte er aufspringen und es küssen.
Kurz vor 24 Uhr verteilte der Hausherr dann grüne Zweige und Punkt Mitternacht wurde der Junge (der Silvester) von allen aus dem Haus gejagt. Dieses symbolhafte Spiel nannte man Silvesterschlagen.
-sw-28.12.12
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