11.11.: Vorsicht - die Narren kommen!

Helau, Alaaf und Pappnase auf! Am 11. November um 11.11 Uhr beginnt offiziell die neue Faschingssaison. Besonders in den rheinischen Karnevalshochburgen haben die Bürgermeister an diesem Tag keine Chance. Sie werden von den Jecken zur Herausgabe der Rathausschlüssel gezwungen und bis Aschermittwoch entmachtet.

Klar, dass die offiziellen Regenten diesen Spaß mitspielen. Die Umkehrung der traditionellen Rollen zur Faschingszeit gehört schon seit dem Mittelalter einfach zu unserem Brauchtum dazu. Erste Belege für Fastnachts-Feste im deutschen Sprachraum stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Damals ließ man es sich am Vorabend der Fastenzeit (= heutiger Faschingsdientag) noch einmal so richtig gut gehen. Daher stammt wohl auch der Begriff "Fastnacht". Eine ähnliche Herleitung gibt es für das Wort "Karneval". Es kommt von dem italienischen Wort "carnevale" und bedeutet so viel wie "Fleisch Lebewohl!".

Erste Umzüge im 17. Jahrhundert

Später wurden die Festlichkeiten immer mehr ausgedehnt. Besonders in den Städten wurde ordentlich gefeiert. Diese Feste wurden häufig von Handwerkern, besonders den ledigen Gesellen, organisiert. Sie waren später auch wesentlich an der Ausrichtung von Karnevalsumzügen beteiligt. Straßenumzüge sind seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Der berühmte Rosenmontagsumzug in Köln stammt aus dem Jahr 1830.

Narrenzahl "elf"

Die meisten Bräuche, die wir heute kennen, entwickelten sich erst Mitte des 19. Jahrhunderts in den großen Karnevalszentren. Der 11. November gewann sogar erst im 20. Jahrhundert an Bedeutung. Für den Fastnachtsbeginn zu diesem Termin gibt es zwei Erklärungen: Zum einen begann früher einen Tag nach dem 11. November eine vierzigtägige, auf Weihnachten vorbereitende Fastenzeit.

Andererseits gilt Elf schon seit Jahrhunderten als Narrenzahl. Das hat unter anderem christlichen Ursprung. Die Elf überschreitet die Zahl der zehn christlichen Gebote um Eins. Das bedeutet im übertragenen Sinne, dass die normale Ordnung außer Kraft gesetzt wird.

Regionale Unterschiede

Heute hat das Fest größtenteils seinen religiösen Charakter verloren. Gefeiert wird trotzdem ausgelassen. Und zwar je nach Region ganz unterschiedlich. Auch die Benennung ist nicht gleich. Während man in Süddeutschland und Österreich "Fasching" sagt, heißt das Fest im Rheingebiet "Karneval". Der Begriff "Fastnacht" ist vor allem in der Schweiz und im Schwäbischen gebräuchlich.

Nic - 11.11.2001

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt