Troja Entdeckung der antiken Stadt

Die antike Stadt Troja war eine der sichersten Festungen ihrer Zeit und galt lange als uneinnehmbar. Erst mit Hilfe des Trojanischen Pferdes gelang es den Griechen, die Stadtmauer zu überwinden und die Trojaner zu besiegen. Mehrere tausend Jahre später entdeckte Heinrich Schliemann im Jahre 1873 die vergessene Stadt.

Eine Metropole des Altertums


Die Stadt Troja wurde im 3. Jahrtausend vor Christus in der Bronzezeit gegründet. Sie lag auf dem Hügel Hissarlik an der westlichen Mittelmeerküste der heutigen Türkei. Sie erlangte schnell Reichtum, da man sie passieren musste, wenn man vom Mittelmeer ins Schwarze Meer segeln wollte.

Abbildung: Die Stadt Troja war eine der bedeutendsten Metropolen der Antike.

Die Trojaner verlangten deshalb Zölle und Lotsengebühren. Zeitweise war die Stadt 250.000 und 300.000 Quadratmeter groß - etwas kleiner als der Berliner Zoo. Damit gehörte sie zu den größeren Städten ihrer Zeit.

Um 1300 vor Christus wurde die Stadt durch ein Erdbeben zerstört. Eben wiederaufgebaut wurde sie durch einen Krieg erneut verwüstet. Erst die Römer errichteten hier wieder ein Handelszentrum, das im vierten Jahrhundert nach Christus aufgegeben wurde.


Der Trojanische Krieg

Bekannt ist die Stadt Troja bis heute durch die Erzählung "Ilias" des antiken Dichters Homer. In ihr wird der Trojanische Krieg beschrieben. Der Trojanische Prinz Paris verliebt sich in die Frau des griechischen Königs Menelaos und nimmt sie mit in seine Heimat. Daraufhin erklärt Menelaos Troja den Krieg und greift die Stadt an.

Foto: Nachbildung des Trojanischen Pferdes



Trotz zehnjähriger Belagerung der Stadt durch die Griechen, die mit Achilles einen großen Helden auf ihrer Seite haben, gelingt es den Griechen nicht, die scheinbar uneinnehmbaren Stadtmauern zu überwinden.

Schließlich hat Odysseus die Idee, ein riesiges Pferd aus Holz zu bauen, in dem sich griechische Soldaten versteckt halten. Da sie es für ein griechisches Friedensgeschenk halten, bringen die Trojaner das Pferd in ihre Stadt. Dort klettern die Griechen nachts aus dem Trojanischen Pferd und zerstören die Stadt völlig.

Die Suche nach Troja

Bereits 1820 waren erste Forscher auf der Suche nach der historischen Stadt. Der Schotte Charles Maclaren behauptete als erster, dass die Stadt auf dem Hügel Hissarlik in der Türkei zu finden sei. Frank Calvert, dem ein Teil des Berges damals gehörte, war von der These überzeugt, als er 1863-65 Probegrabungen dort durchführte. Er bat das British Museum in London darum, diesen Ort bald zu erforschen. Doch dort glaubte man nicht an die Existenz Trojas und das Projekt wurde abgelehnt.


Heinrich Schliemann

Heinrich Schliemann, 1822 an der Ostsee geboren, war ein wohlhabender Geschäftsmann. Darüber hinaus interessierte er sich sehr für die Archäologie. 1868 kam er in die Türkei, um Troja zu finden. Da er zunächst keinen Erfolg hatte, wollte Schliemann wieder abreisen. Er verpasste jedoch sein Schiff und traf zufällig auf Calvert, der ihn von der These, Troja liege unter dem Hügel Hissarlik, überzeugte.

Der große Fund

Nachdem Schliemann 1870 illegal Probegrabungen vorgenommen hatte, folgte 1871 die ersten offiziellen Grabungen. Er ließ einen 40 Meter breiten und 15 Meter tiefen Graben auf dem Hügel ausheben, wodurch viele Siedlungsspuren zerstört wurden. Danach arbeitete er mit einem Fachmann und ging vorsichtiger vor, um nicht noch mehr kaputt zu machen.

 

1873 gab Schliemann offiziell bekannt, dass er die Stadt Troja gefunden habe. Er hatte die Überreste der Stadt entdecket, die 2450 v. Chr. bei einem Brand zerstört wurde. Kurze Zeit später stieß er auf den Schatz des Priamos, einem König der Trojaner: Mehr als 9.000 Gegenstände aus Edelmetall, darunter ein Schild, Dolche, Kelche und Schmuck. Diese Entdeckung verhalf ihm zu großer Berühmtheit.


14.05.2008; Text: Jan Wrede, Bilder: Wikipedia

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