Kataphrakten die gepanzerten Krieger zu Pferde

Schwer gepanzerte Reiter auf ebenso schwer gepanzerten Pferden, mit Lanze und Schwert bewaffnet so stellen sich viele den mittelalterlichen Ritter vor. Dabei gab es diese berittenen Krieger bereits in der Antike. Sie hießen, Gepanzerte oder auch in Eisen gekleidete, griechisch Kataphrakten.

Wie sahen solche Kämpfer aus?

Ein Kataphrakt trug eine Rüstung aus Metallschuppen und lamellen, manchmal auch einen Teilpanzer um den Oberkörper. Eine Mischpanzerung aus verschiedenen Teilen war üblich, weil das Beweglichkeit und Schutzwirkung erhöhte. Auch die Pferde trugen Rüstungen, die meistens nicht nur den Rumpf, sondern auch Kopf und Hals bedeckten. Im Syrien fanden Archäologen drei dieser Pferdepanzerdecken aus dem frühen 3. Jahrhundert nach Christus. Sie waren fast völlig erhalten.

Welche Waffen trugen sie?

Bewaffnet war ein Kataphrakt vor allen mit der Contus-Lanze. Diese Lanzen kann man sich als verlängerte Schwerter vorstellen, die mit beiden Händen geführt wurden. Daneben benutzten Kataphrakten auch andere typische Reiterwaffen, wie Schwert, Streitkolben und Äxte. Dazu kamen später Pfeil und Bogen.

Die eisernen Reiter aus dem Osten


Die ersten sogenannten Kataphrakten hatten die Parther bereits im 1. Jahrhundert vor Christus. Ihr Reich lag im Osten des Römischen Reiches, wo sich heute Syrien und der Irak befinden. Mit ihren Reitertruppen, bestehend aus Bogenschützen und gepanzerten Reitern, machten sie den römischen Soldaten das Leben schwer. Kein Wunder, dass ihnen die Römer nacheiferten und ebenfalls solche Kataphrakten haben wollten.   

Die Römer und ihre Reiter

Die ersten römischen Kataphrakten ließ Kaiser Hadrian zu Beginn des 2. Jahrhunderts aufstellen. Mit der zunehmenden Bedrohung des römischen Reiches in der Spätantike nahm die Zahl der berittenen Truppen in der römischen Armee immer mehr zu. Ebenso die Zahl der Kataphrakten. Besonders im Osten kämpften viele der schwer gepanzerten Reiter auf beiden Seiten.

 Diese Form der Reiterkrieger überdauerte sogar den Untergang des Römischen Reiches und die unruhige Zeit der Völkerwanderung. In Byzanz waren die Kataphrakten noch bis ins hohe Mittelalter als schwer berittene Elitetruppen sehr geschätzt.

Text: 14.2.2013/ Text: Ann-Kathrin Biermann; Fotos: pd 

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