Hannibal mit Elefanten über die Alpen

Wir schreiben das Jahr 246 vor Christus, das Jahr, in dem der bedeutende Feldherr Hannibal geboren wird. Hannibal wird einst ein großartiger Kämpfer und Anführer sein, aber doch zugleich auch ein Verlierer. Er wird geboren in einer der größten Städte der Antike, Karthago, die heute nur noch ein Vorort von Tunis, der Hauptstadt des nordafrikanischen Staates Tunesiens ist. Die damalige Einwohnerzahl beträgt 500.000 Menschen. Doch nun zurück zu Hannibal, der viel gekämpft und viel verloren hat.

Wer war eigentlich Hannibal?

Bild links: Büste Hannibals

Hannibal Barkas wird 246 v. Chr. in Karthago als Sohn des Feldherrn Hamilkar Barkas geboren und wird sich 183 v. Chr. in Bithynien sein Leben nehmen. Doch bis dahin wird noch viel geschehen.

Zur Zeit von Hannibals Geburt ist sein Land und damit auch sein Vater Hamilkar gerade in eine Auseinandersetzung mit dem Römischen Reich verwickelt: den ersten punischen Krieg. Deshalb wollen wir einige Erläuterungen zu den punischen Kriegen vorausschicken:

Römer gegen Karthager - die Punischen Kriege

Foto rechts: Ruinen Karthagos

Die Punischen Kriege dauerten insgesamt 118 Jahre, von 264 - 146 v. Chr., doch es herrscht in dieser Zeit nicht immer Krieg. Im Jahre 246 v. Chr. befinden wir uns mitten im 1. Punischen Krieg. Die Beteiligten an diesen Kriegen sind die Römer und die Karthager. Die Punischen Kriege, die ihren Namen durch die Karthager (=Punier) bekamen, werden in drei einzelne Kriege unterteilt.

Der Kampf beginnt der 1. Punische Krieg (264 v. Chr. - 241 v. Chr)

Karte links: Machtbereich Karthagos vor dem ersten punischen Krieg hier blau eingefärbt. Die zwei Mittelmeerinseln Korsika und Sardinien verliert Hannibals Vater an Rom.

Hier hätten wir zum einen den 1. Krieg, in dem wir uns gerade befinden. Das Römische Reich dehnt sich bereits über ganz Italien aus und soll weiter wachsen. Die Römer denken, sie könnten die sich im Mittelmeer befindenden Inseln einnehmen.

Doch die Karthager, die den Handel über das Mittelmeer kontrollieren und die indirekte Herrschaft über Teile der Inseln Korsika, Sardinien und Sizilien besitzen, verteidigen sich so gut es geht. Allerdings verliert Karthago, trotz großer Bemühungen, den Krieg.

Der amtierende römischen Konsul Gaius Lutatius Catulus und der Feldherr Hamilkar Barkas einigen sich in einem Vertrag auf folgende Punkte: Die Karthager müssen Sizilien ans Römische Reich abgeben; alle römischen Kriegsgefangenen freilassen und 2200 Talente, eine damalige Währung, als Entschädigung zahlen. Ein harter Schlag für die Bevölkerung und Regierung Karthagos.

Hamilkar ist über seine Niederlage so enttäuscht, dass er seine Söhne Rache schwören lässt. Hannibal und seinen Brüder soll das gelingen, was ihrem Vater verwehrt blieb: ein Sieg über Rom. So kommt es 23 Jahre später erneut zum Krieg.

Der Weg über die Alpen der 2. Punische Krieg (218 v. Chr. - 201 v. Chr.)

Nachdem Hamilkar Barkas, Hannibals Vater, gestorben ist, übernimmt Hannibal mit 28 Jahren die Herrschaft. Hannibal sucht sich ein verbündetes Land und findet dieses schließlich in Spanien. Da nun das Römische Reich die Macht über das Mittelmeer besitzt und über den Seeweg vielleicht auch Nordafrika und Spanien einnehmen will, muss Hannibal Gegenmaßnahmen treffen, die dies verhindern sollen.

Deshalb entwickelt er einen genialen Plan und reist mit 50.000 Fußsoldaten, 9000 Reitern und 39 Elefanten über den Seeweg nach Spanien. Von hieraus kann er alle weiteren Reisevorbereitungen treffen. Als erster Mensch zieht er mit einem ganzem Heer über die Alpen bis in den Norden Italiens.

Von dort aus kämpft er sich in Richtung Süden vor. Mehrere Schlachten entscheidet er für sich. Doch Hannibals Glück währt nicht lange. Um Hannibal neue Truppen zuzuführen, zieht sein schon in Spanien stationierter Bruder Hasdrubal ebenfalls über die Alpen nach Italien los, doch mitten in den Alpen stirbt er. Dies hat zur Folge, dass die römischen Soldaten in der Überzahl sind und somit leicht das karthagische Heer besiegen können.

Im darauf folgendem Friedensschluss ist die schlimmste Maßnahme für Hannibal, dass er nicht ohne die Zustimmung Roms Krieg führen darf.

Was weiter mit Hannibal geschah


Bild rechts: Ruinen der Thermen von Karthago.

Hannibal hat zwar letztendlich verloren, aber er gibt nicht auf. Aufgrund seiner Einhaltung des Friedensvertrages darf er Geschäftsmann werden, allerdings verleumden ihn reiche Karthager gegenüber der römischen Führung. 

Hannibal muss fliehen. Seine Flucht geht von Karthago über Tyros (Libanon) nach Armenien und von dort über Kreta nach Bithynien (Kleinasien).

Dort dient er zuletzt dem König Prusias, der ihn als Flottenkommandant einsetzt, allerdings verlieren Prusias' Truppen an Land gegen die römischen. Hannibal hat keine Chance mehr vor der römischen Gefangenschaft zu entkommen und nimmt sich 183 v. Chr. lieber durch Gift selbst das Leben.

Text: 24.07.08, Alexandra Taschner, Schülerpraktikantin aus der Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg; Fotos: Büste Hannibal, Ruinen Karthago und Thermen; Karte Karthagos: pd.

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