Die Aufgaben der athenischen Frau

Die reichen Athenerinnen führte ein vollkommen anderes Leben als die Frauen aus den ärmeren Bevölkerungsschichten.

Bei reicheren Familien war die Frau für das Haus und die Familie da. Sie beaufsichtigte die Sklaven, verwaltete die Haushaltskasse, ging einkaufen und erzog die Kinder. Diese Tätigkeiten wurden damals aber keinesfalls so negativ bewertet wie heute. Die Familie hatte einen zentralen Stellenwert im alltäglichen Leben. Es war für die Athener sehr wichtig, durch die Geburt von Nachkommen sicherzustellen, dass Besitz und Vermögen in der eigenen Familie blieben.

Lange Zeit ging man davon aus, dass die athenische Frau in völliger Zurückgezogenheit lebte und das Haus nur äußerst selten verließ. Neuere Quellen konnten diese Annahme inzwischen entkräften. Ärmere Frauen waren meist gezwungen, außerhalb des Hauses arbeiten zu gehen, z.B. als Verkäuferin von Lebensmitteln, Kleidung oder Parfum auf dem Markt. Diese Frauen arbeiteten aber weniger, um reich zu werden, sondern um sich und ihren Familien das Überleben zu sichern.

Es gab auch damals sicher schon Frauen, die zu Hause die Hosen an hatten und von daheim aus versuchten, auf die politischen Entscheidungen ihrer Männer Einfluss zu nehmen. Frauen, die dabei in der Öffentlichkeit auftraten und sich einen Namen machten, traf man jedoch kaum. So war Aspasia, die Frau des Politikers Perikles, eine Ausnahmeerscheinung. Sie war wegen ihrer Klugheit und rhetorischen Fähigkeiten auch in der Männergesellschaft sehr angesehen.

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