Atahualpa der letzte Inkaherrscher

Atahualpa der letzte Inkaherrscher

Atahualpa war der 13. und letzte Inkaherrscher. Geboren wurde er vermutlich um 1502. Als sein Vater 1528 unerwartet an einer Pockenkrankheit starb, brach zwischen Atahualpa und seinem Halbbruder ein erbitterter Streit aus, da die Erbfolge nicht geregelt war.

Krieg um die Thronfolge

Als Atahualpa schließlich nach 5 Jahren als Sieger dastand, waren die Inkas so geschwächt, dass die Spanier mit nur 180 Mann, 27 Pferden und drei Kanonen das Inkareich erobern konnten. Damit war ihr Schicksal besiegelt. Pizarro ließ den König gefangen nehmen und 4000 Inkakrieger, die zum Zeitpunkt des Friedens unbewaffnet waren, niedermetzeln.

Der 13. Inkaherrscher Atahualpa

Die Gier nach Gold

Atahualpa bemerkte schnell, dass es die Spanier auf das Gold und Silber abgesehen hatten. Da Gold für die Inka nicht wertvoll war, sondern nur ein schönes Metall, versprach er als Lösegeld für sich den Raum, in dem er gefangen war (6,70m mal 5,20m), komplett mit Gold zu füllen. Außerdem wollte er noch eine Hütte zweimal mit Silber füllen. Das Gold, das Pizarro und seine Gefolgsleute bekamen, wog 13400 Pfund und das Silber 26.000 Pfund. Athahualpa wurde jedoch nicht freigelassen. Der Tod des Königs war längst beschlossene Sache, denn die Eroberer glaubten, leichteres Spiel mit einem führerlosen Volk zu haben. Am 29. August 1533 wurde Atahualpa zum Feuertod verurteilt, dann aber "aus Gnade" erdrosselt.

Die Inka

Das Wort Inka bezeichnete ursprünglich nur den obersten Herrscher, der als Sohn der Sonne galt und wie ein Gott verehrt wurde. Später wurde das ganze Volk Inka genannt. Das Wort kommt aus der Staatssprache der Inkas, Quetchua, die noch heute von über sechs Millionen Andenbewohnern gesprochen wird.

Das Inkareich

Der Inkastaat hatte von Nord nach Süd eine Ausdehnung von 500 Kilometern. Seine Gesamtfläche betrug 200.000 Quadratkilometer. Es gab insgesamt 13 Herrscher von Manco Cápac bis Atahualpa. Durch Bestechungen und Eroberungen gelang es den Inkaherrschern das Reich zu vergrößern. So umfaßte es den größten Teil Perus, Ecuadors und Boliviens sowie Teile von Argentinien und Chile. Damit hatte das Inkareich um 1528 seine größte Ausdehnung: eine Fläche von ca. 950.000 km (was über 2Â-mal die Fläche Deutschlands ist) mit ca. zwölf Millionen Einwohnern. Das Straßennetz von etwa 40.000 km übertraf sogar das der Römer.

Ruinen der Inkastadt Machu Picchu

Ein ganzes Volk wird ausgerottet

Pizarro und die spanischen Krieger brauchten nur 45 Jahre um ein ganzes Volk auszurotten das Hunderte von Jahren existiert hatte und in dieser Zeit eine blühende Hochkultur war. Man schätzt, dass in den 50 Jahren nach Ankunft der Spanier die Bevölkerungszahl in Peru von etwa sieben Millionen auf 500.000 zurück ging. Wer nicht an den von den Europäern eingeschleppten Krankheiten wie Pocken und Masern starb, kam während der Zwangsarbeit zu Tode.

Nur noch wenige Nachfahren leben noch

Die heute lebenden Nachfahren der Inka fristen seit der Zerstörung ihres Reiches ein kümmerliches Dasein in den Hochebenen der Anden. Von der alten Kultur ist nur noch die Sprache, das Quetchua, erhalten geblieben. Sie leben von etwas Ackerbau und etwas Viehzucht, haben meist keine Schulbildung oder Berufsausbildung und sprechen oft auch kein Spanisch, so dass sie Außenseiter der Gesellschaft sind.
Mehr über die Inka und ihr Reich erfahrt ihr hier.

28.8.03 / sw Bildmaterial: PhotoDisc World Landmarks and Travel

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