Winston Churchill

Nur wenige Menschen haben den Verlauf der Geschichte des 20. Jahrhunderts mehr geprägt als Winston Churchill. Der britische Politiker leitete während des Zweiten Weltkriegs das britische Kriegskabinett. Nach dem Krieg prägte er den Begriff des "Eisernen Vorhangs".

Winston Churchill wurde am 30. 11. 1874 als Sohn des konservativen Politikers Lord Randolph Spencer Churchill und der Amerikanerin Jennie Jerome im Blenheim-Palast bei Woodstock (Oxford) geboren.

Als 18jähriger trat er 1893 in die Royal Military Academy Sandhurst ein. Zwei Jahre später war er Kavallerieleutnant und nahm bis 1900 an Feldzügen in Kuba, Indien dem Sudan und dem Burenkrieg teil. Dort geriet er als Kriegsberichterstatter in Gefangenschaft. Seine Flucht machte ihn berühmt.

Der Politiker

Von 1900 bis 1964 war Winston Churchill - von einigen Unterbrechungen abgesehen - Mitglied des Unterhauses für die Konservativen. Sein politischer Aufstieg begann allerdings damit, dass er die Konservativen im Jahr 1904 verließ und zu den Liberalen übertrat.

Erst 1924 wechselte er wieder zurück ins konservative Lager. Als Marineminister modernisierte er von 1911 bis 1915 die britische Kriegsmarine für die Auseinandersetzung mit Deutschland. 1919 sandte er als Kriegsminister britische Truppen in den russischen Bürgerkrieg, weil er fürchtete, der Kommunismus könne sich über ganz Europa ausbreiten.

In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg machte Churchill durch historische und politische Publikationen auf sich aufmerksam. Er kritisierte die Beschwichtigungspolitk (Appeasement-Politik) der Regierung Arthur Neville Chamberlains und warnte vor den Gefahren des Nationalsozialismus in Deutschland.

Der Zweite Weltkrieg

Nach Ausbruch des Krieges wurde er zunächst Marineminister. Im Frühjahr 1940 leitete er als Premier- und Verteidigungsminister das britische Kriegskabinett.

1941 formte er die Allianz aus Großbritannien, den USA und der Sowjetunion gegen die Achsenmächte, musste aber 1943 die Unterordnung unter die USA hinnehmen. Während der Konferenz von Potsdam unterlag er bei den britischen Parlamentswahlen.

Nachkriegszeit und kalter Krieg

Als Oppositionsführer setzte er sich für die Gründung der NATO ein und prägte den Begriff des "Eisernen Vorhangs". Als Würdigung seiner historischen und politischen Werke wurde ihm 1953 der Literaturnobelpreis verliehen. Im selben Jahr wurde er auch geadelt. 1955 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinen politischen Ämtern zurück.

Für seine Verdienste um die Einigung Europas erhielt Churchill 1956 den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen.

Am 24. Januar 1965 starb Sir Winston Churchill in London. Er wurde auf dem Familienfriedhof in Bladon (Oxfordshire) beigesetzt.

Auf der Seite des Deutschen Historischen Museums in Berlin findest du eine ausführliche Biografie.

RR 29. 11. 2004, Fotos: Churchill im Alter von 7 Jahren, Downing-Street 1943 (beide British Government, PD), Churchill in Quebec 1944 (PD-USGov), Churchill und Adenauer 1956 (Deutsches Bundesarchiv).

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt