Tatort Dallas: Präsident Kennedy wird ermordet

Es war ein Schock für die ganze Welt als die Eilmeldung über die Radio- und Fernsehsender verkündet wurde: Gerade als US-Präsident John F. Kennedy im offenen Wagen an den jubelnden Menschenmassen vorbeifuhr, fielen die tödlichen Schüsse. Nicht nur in der texanischen Stadt Dallas hielten die Menschen den Atem an. "Spiegel"-Herausgeber Rudolf Augstein formulierte später, dass die Völker ganzer Erdteile in lähmender Spannung verharrten, bis 15 Minuten später die Todesnachricht kam.

Der 22. November 1963

Dabei hatte dieser Freitag für einen Novembertag sehr sonnig und glanzvoll begonnen. Mehrere tausend Texaner warteten zur Mittagszeit entlang jener Route, auf der der Präsident zusammen mit seiner Frau und dem Gouverneur von Texas durch die Stadt rollen würde. Alle wollten Kennedy sehen, der in den zwei Jahren seiner Präsidentschaft für viele zur Symbolfigur einer jungen und liberalen Politik und einer neuen Ära geworden war.

Kennedys Themen

Außenpolitisch prägte vor allem der Kalte Krieg mit den Ostblock-Staaten, vor allem der Sowjetunion, seine Regierungszeit. Er hatte sich für die Freiheit Berlins eingesetzt, die Kuba-Krise bewältigt und das Atom-Teststopp-Abkommen durchgesetzt. Auch der Beginn des Vietnamkrieges fiel in seine Amtszeit. Außerdem setzte er den Termin für die Mondlandung fest. Das Wettrennen im Weltall gegen die Raumforschung der Sowjets war allerdings ebenfalls eine Erscheinung des Kalten Krieges.

 

Für mehr Bürgerrechte

Innenpolitisch wollte Kennedy mehr Rechte für die schwarzen Bevölkerung erreichen und traf sich deshalb mit dem Bürgerrechtler Martin Luther King. In den Südstaaten der USA, zu denen auch Texas gehört, war dieses Engagement nicht gern gesehen. So hatte seine Reise in erster Linie innenpolitische Gründe. Am Morgen hatte der Präsident bereits in Fort Worth eine Rede gehalten und reiste von dort nach Dallas weiter.

Die Tat - nie ganz geklärt

Gegen 12 Uhr 30 näherte sich der Konvoi des Präsidenten der "Dealy Plaza". Kinder schwenkten bunte Fähnchen, Schaulustige drängten sich, um einen Blick auf den Präsidenten uns seine Frau Jacqueline werfen zu können. Da zerrissen mehrere Schüsse die heitere, fröhliche Atmosphäre.

Die Fernsehaufnahmen sind Dokumente der Zeitgeschichte geworden: Der Präsident und der Gouverneur sinken von Schüssen getroffen zurück, während die unverletzt gebliebene Jacqueline Kennedy unter Schock auf den Kofferraum des fahrenden Wagens klettert, das Geschehen um sie herum kaum begreifend. Um 13 Uhr gab der Sprecher des Weißen Hauses den Tod des Präsidenten bekannt: 25 Minuten nach dem Attentat war er seinen schweren Verletzungen erlegen.

 

Foto: Jacqueline Kennedy mit Kindern bei der Beerdigung


Keine Einzeltat

Der kurz darauf festgenommene Lee Harvey Oswald kam als Einzeltäter nicht in Frage. Kurz nach seiner Verhaftung wurde der Verdächtige von dem zwielichtigen Barbesitzer Jack Ruby erschossen, dem Kontakte zur Unterwelt nachgesagt wurden. So konnten die Drahtzieher des Anschlages im Dunkeln bleiben.

Zahlreiche Verschwörungstheorien

Viele Verschwörungstheorien ranken sich seither um das Attentat. Hollywood nahm sich des Stoffes an und das Leben des Präsidenten wurde mehrmals verfilmt. Zuletzt wagte sich Kevin Costner an den Stoff. Zu Lebzeiten hatte der Präsident eine besondere Beziehung zum Kino und den Showstars, was sich unter anderem in seiner Affäre zu Marilyn Monroe wiederspiegelte.

Einen Lebenslauf von John F. Kennedy findet ihr auf den Seiten des deutschen Historischen Museums in Berlin.

rr 20. 11. 2003 Text/ Foto: Deutsches Historisches Museum Berlin.

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