Josef Stalin - der "stählerne" Diktator
Als der sowjetische Staatschef Josef Stalin sich 1941 zum Oberbefehlshaber der Roten Armee ernannte, vereinigte er mit einem Schlag die gesamte politische und militärische Macht der Sowjetunion auf seine Person.
Nachdem am 22. Juni 1941 das Deutsche Reich die offensichtlich völlig überraschte Sowjetunion überfallen hatte, übertrug Josef Stalin am 7.8.1941 auch den militärischen Oberbefehl auf seine Person. Damit hatte der sowjetische Diktator die alleinige Macht über alle Bereiche des Staates inne. Sein Wort war Gesetz.Wie Stalin zum sowjetischen Diktator wurde
Am 21. Dezember 1879 wurde in der georgischen Kleinstadt Gori Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili als Sohn eines Schusters geboren. 1894 zog Josef, der sich später Stalin(der Stählerne) nannte in die georgische Hauptstadt Tiflis, um dort eine höhere Schule zu besuchen. Das orthodox-theologische Seminar war eine strenge geistliche Einrichtung. Der Unterricht wurde von Mönchen und Priestern abgehalten. Irgendwann fing Stalin an gegen die religiösen Vorschriften, Verbote und Meinungen zu rebellieren.
1898 wurde der junge Georgier Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). 1899 folgte dann der Ausschluß aus dem theologischen Seminar wegen seiner politischen Aktivitäten. Nach der Spaltung der SDAPR ging Stalin auf die Seite der Bolschewiken unter Wladimir I. Lenin. Bis 1917 kämpfte er um Macht und politisches Überleben.
Ab 1917 war Stalin in der bolschewistischen Regierung unter Lenin tätig. Bereits 1922 hatte er seine Macht soweit ausgebaut, dass er mehrere Teilgebiete des Staates kontrollierte. So war er beispielsweise Mitglied des Polit und Organisationsbüros und als Volkskommissar für Arbeiter- und Bauerninspektion überwachte er die Ausführung der Regierungsbeschlüsse und entschied auch über Personalfragen. In der Zeit von 1924-29 gelang es ihm sämtliche Gegner innerhalb der Partei auszuschalten.
In den darauffolgenden Jahren versuchte er die Sowjetunion in den sogenannten 5 - Jahres Plänen wirtschaftlich zu modernisieren und zu einem Industrieland zu machen. Umgesetzt wurde dieses Vorhaben mit umfangreichen und höchst brutal durchgeführten Zwangskollektivierungen in der Landwirtschaft, sowie einer Massenumsiedlungen der Landbevölkerung.
Kollektivierung bedeutete, dass jedem Bauer sein Land weggenommen wurde. Niemand sollte mehr ein eigenes Landstück (Privateigentum) besitzen. Anstelle des Privateigentums setzte Stalin die kollektive (gemeinschaftlich) Nutzung von Äckern und anderer Industrieanlagen.
Durch Stalins 5-Jahres Plan gelang der bislang industriell rückständigen UdSSR der Aufstieg in den Kreis der Industriemächte. Während er innenpolitisch aufgeräumt hatte, wütete in Deutschland bereits der Nationalsozialismus.
Stalin und Hitler
Um sich vor Nazi Deutschland frühzeitig abzusichern kam es im Frühjahr 1939 zu Verhandlungen zwischen Hitler und Stalin. Die beiden Diktatoren schlossen noch kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges (September 1939) einen Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt) ab. Am 22. Juni 1941 brach Hitler mit seinem Angriff auf die Sowjetunion dieses Abkommen.
Anfangs erzielte die deutsche Wehrmacht bei dem Fall Barbarossa, so nannte Hitler seinen Überraschungskrieg gegen die Sowjetunion, Erfolge. Doch das Blatt drehte sich schnell. Im August 1941 übernahm Stalin selbst den Oberbefehl über die rote Armee (das sowjetische Militär) und rief zum vaterländischen Krieg gegen Deutschland auf. Spätestens der russische Winter bereitete dem deutschen Russlandfeldzug ein klägliches Ende.
Stalins historische Bedeutung
Josef Stalin hatte bis zu seinem Tod 1953 die Macht im Staat. Die Strukturen die er aufgebaut hatte, wirkten noch lange nach seinem Tod fort. Sie beeinflußten die gesamte Weltpolitik. Er hinterließ ein schwieriges Erbe. Erst unter Michail Gorbatschow (1985-1991) lockerten sich die Strukturen des starren Sowjetstaates auf, bis die Sowjetunion schließlich 1991 zusammenbrach. Wer mehr über die Geschichte der Sowjetunion erfahren will kann sich hier umfassend informieren.
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