Gedenktag für einen Belgier

Vor 50 Jahren, am 17.7.1951, bestieg Prinz Baudouin den Thron. Dadurch beendete er die große Krise der belgischen Monarchie im 20 Jahrhundert.

Tags zuvor, am 16.7.1951 hatte König Leopold III., Baudouins Vater, die Krone niedergelegt und auf den Thron verzichtet. Auf ihm lastete der Verdacht, während des zweiten Weltkrieges mit Nazi-Deutschland zusammengearbeitet zu haben.

Die Vorgeschichte

Während die belgische Regierung 1940 vor den Nazis ins Exil nach London floh, unterwarf König Leopold III sein Land dem Nazi-Regime und begab sich in deutsche Kriegsgefangenschaft. Die Belgier fühlten sich von ihrem König hintergangen. Der Vorwurf sein eigenes Volk für eine Zusammenarbeit mit den Deutschen verraten zu haben, klebte wie Pech an Leopolds Füßen. Nach dem Krieg (1945) musste er vorerst im Exil leben.

Als die belgische Regierung ihn 1950 wieder zurück ins Land rief, kam es zu schwerwiegenden Streiks und Straßenschlachten in der Bevölkerung. Das Volk wollte seinen König nicht. Das Misstrauen saß noch tief.

König Baudouin

Erst als sein Sohn Prinz Baudouin die vorläufige Regentschaft übernahm, beruhigten sich die Massen wieder. Ein Jahr später verzichtete Leopold auch formal auf die Herrschaft und legte die Krone nieder.

Mit König Baudouin identifizierten sich die Belgier wieder. Obwohl er überwiegend nur repräsentative Pflichten wahrnahm, leistete er Großes bei der Schlichtung von politischen Streits. Somit trug er viel zum Frieden und der Einheit des belgischen Volkes bei. König Baudouin starb 1993 an Herzversagen. Seitdem ist sein Bruder Albert belgischer König.

IRI - 17.7.O1

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