Ein Revolutionär wird zum Mythos Ché Guevara
Ernesto Guevara Lynch de la Serna wird am 14. Juni 1928 in Argentinien geboren. Sein aristokratisches, kritisch-intellektuelles Elternhaus hat ihn früh geprägt. Wesentliche Impulse für sein Denken und Handeln erhält Ernesto Guevara durch die Lektüre von Karl Marx, Friedrich Engels, Sigmund Freud und Alfred Adler.
Vielseitiges InteresseVermutlich unter dem Einfluß der eigenen Asthma-Erkrankung studiert er von 1947 bis 1953 an der Universität Buenos Aires Medizin. Bereits während des Studiums reist er in fast alle Länder Südamerikas. Anschließend lebt Ché als Fotograf und Autor in Guatemala. Hier beginnt er sich auch für den Kommunismus zu interessieren.
Begegnung mit Folgen
1955 begegnet er in Mexiko dem kubanischen Rechtsanwalt und Exilrevolutionär Fidel Castro. Er schloss sich ihm und seinen Anhängern an. In dieser Zeit erhielt er den Beinamen Ché. Von Mexiko aus nimmt er 1956 an der Invasion Kubas teil, erst als Arzt, später als Kommandeur.
Kubanischer Ehrenbürger
Für Ché Guevaras Verdienste im Kampf gegen den kubanischen Diktator Battista wurde ihm die kubanische Staatsbürgerschaft von Geburt an verliehen. Als Wirtschaftsberater des Landes wurde er Präsident der Nationalbank. Er entwickelte sich gleich von Anfang an als ideologischer Motor der kubanischen Regierungsform. Er kämpfte für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von der Großmacht USA und war ein radikaler Gegner ihrer Dritten-Welt-Politik.
Kontakte zu sozialistischen Bruderländern
In der Zeit von 1959 bis 1961 unternahm Ché Guevara mehrere Reisen in die Bruderländer der Sowjetunion und DDR. Ab dem Jahr 1961 wurde er Industrieminister in Kuba. In Kuba fand eine weitläufige Siedlungs- und Bildungsreform statt, indem der Großgrundbesitz sowie Ausländer enteignet wurden.
Die Kuba-Krise
Im Jahr 1962 lagen die Verhandlungen mit der Sowjetunion über Waffenlieferungen und andere Hilfsgüter in seinen Händen. Im gleichen Jahr wurden auf Kuba sowjetische Abschussrampen für Raketen stationiert. Dieses Unternehmen löste den als Kuba-Krise bekannt gewordenen Konflikt mit den USA aus.
Kampf gegen bolivianisches Militärregime
1964 und 1965 unternahm Ché Guevara Reisen durch Afrika und Asien. Im Jahr 1966 nahm er seinen Kampf gegen das bolivianische Militärregime auf. Er drang mit anderen Kämpfern in Bolivien ein und organisierten den Guerillakampf. Er unterstützte die Bauern und Arbeiter in den Zinnbergwerken gegen die Militärregierung seines Landes. Ché Guevara wurde vermutlich im Kampf gegen die bolivianische Armee am 9. Oktober 1967 erschossen.
Ikone der Studentenbewegung
In den späten 1960er und frühen 1970er Jahre wird Ché Guevara wegen seiner rebellischen Erscheinung, seiner Weigerung, sich dem Druck der Gesellschaft unterzuordnen und seiner Entscheidung zum gewaltsamen Widerstand zum Idol der unzufriedenen, revoltierenden Jugend.
13.06.03/ sw Buchtitel: Mit freundlicher Genehmigung des Heyne Verlags.
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