Die Stunde Null

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. An diesem Tag gab die deutsche Wehrmacht ihre bedingungslose Kapitulation bekannt. Eine Woche vorher, am 30. April 1945, hatte Adolf Hitler Selbstmord begangen. Das Deutsche Reich existierte nicht mehr. Der 8.5.1945 wird auch als "Stunde Null der deutschen Geschichte" bezeichnet.

Großadmiral Karl Dönitz war nach Hitlers Tod bis zur Kapitulation deutscher Regierungschef.

Nach Hitlers Tod trat Großadmiral Dönitz die Nachfolge an und war eine Woche lang der erste Mann im Deutschen Reich. Er wusste, dass die Lage aussichtslos war und plante eine Teilkapitulation gegenüber den Westmächten.

Dönitz wollte den Kampf gegen die Rote Armee noch fortsetzen, um möglichst viele Menschen noch nach Westen flüchten zu lassen. Zudem hoffte er, die Westmächte würden sich mit Deutschland gegen die Sowjetunion verbünden.


Generaloberst Alfred Jodl unterzeichnete die bedingungslose Kapitulation und beendete damit den Zweiten Weltkrieg in Europa.



Kapitulation

Dönitz beauftragte Generaloberst Alfred Jodl mit den Kapitulationsverhandlungen im amerikanischen Hauptquartier. General Dwight D. Eisenhower bestand aber auf einer sofortigen und bedingungslosen Gesamtkapitulation. Am frühen Morgen des 7. Mai 1945 unterzeichnete Jodl im Namen des deutschen Oberkommandos die Gesamtkapitulation aller Streitkräfte im Hauptquartier der Alliierten im französischen Reims.


Als die russische Rote Armee Berlin eingenommen hat, ist Deutschland endgültig besiegt.

Krieg in Europa ...

Fast sechs Jahre vorher, am 1. September 1939, hatte der Zweite Weltkrieg mit dem deutschen Überfall auf Polen begonnen. Im Westen wurde Frankreich erobert. Das Vorrücken der deutschen Truppen nach Osten endete erst im Winter 1942/43 in der Schlacht von Stalingrad in Russland.

Am 31. Januar 1943 ergaben sich 90.000 deutsche Soldaten und gingen in russische Gefangenschaft. Die Niederlage der deutschen Truppen in Nordafrika noch im selben Jahr und die Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 besiegelten das militärische Schicksal der deutschen Armeen.

... und im Pazifik

Später vernichteten die Luftangriffe der Engländer und US-Amerikaner nicht nur die deutschen Städte, sondern auch die Moral und den Durchhaltewillen der Zivilbevölkerung.

Der Krieg im Pazifik, der am 7. Dezember 1941 mit dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor begonnen hatte, dauerte noch bis August und erreichte mit den Atombombenabwürfen auf die Städte Hiroshima und Nagasaki seinen traurigen Höhepunkt.


Der Zweite Weltkrieg forderte Millionen Tote und zerstörte unzählige Städte (hier das zerbombte Dresden).



Schreckliche Bilanz

Der 2. Weltkrieg war der verheerendste militärische Konflikt in der Weltgeschichte und forderte zwischen 55 und 62 Millionen Menschenleben. Dazu kommen 6 Millionen Juden und 500.000 Sinti und Roma, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden. Außerdem bewirkte der 2. Weltkrieg, dass rund 20 Millionen Menschen aus ihrer Heimat flüchten mussten oder vertrieben wurden.

Text: Roland Rosenbauer, 2. 5. 2005; Bilder: Dresden & Rotarmisten: Bundesarchiv (cc); Dönitz: Wikipedia, IWM (pd); Kapitulation: PD-USGov-Military-Army

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt