Die Lufthansa
Am 6. Januar 1926 wurde die Luft Hansa AG als nationale Luftverkehrsgesellschaft gegründet. Schon bald war sie eine der größten Fluglinien der Welt. 1933 wurde daraus die "Lufthansa". Dieser Name wurde nach der Neugründung 1955 beibehalten.
Nach dem ersten Weltkrieg entstand aus dem besiegten deutschen Kaiserreich die Weimarer Republik. Piloten und Flugzeuge gab es noch, und so eröffnete die bereits 1917 gegründete "Deutsche Luftreederei" DLR, Anfang Februar 1919 den Flugbetrieb zwischen Berlin und Weimar: Zwischen der Reichshauptstadt und dem Tagungsort der Nationalversammlung.Tollkühne Flieger
Es ging wieder aufwärts, und bald gab es in der neuen Republik eine Vielzahl oftmals winziger Luftverkehrs-Unternehmen. Die Piloten schaukelten in ihren fliegenden Kisten von Stadt zu Stadt, tagsüber und möglichst an den Bahnlinien entlang, denn eine Funkverbindung zum Boden hatten die Maschinen damals noch nicht.
Die große Konkurrenz überlebten zuletzt nur der "Deutsche Aero Lloyd" und die "Junkers-Luftverkehr", die sich am 6. Januar 1926 zur "Deutschen Luft Hansa AG" zusammenschlossen. Als Logo der Linie wurde ein Kranich gewählt. Ernsthafte Konkurrenz gab es in den folgenden Jahren nur aus Frankreich
Pionierleistungen
Auf dem Foto siehst du die 1929 fertiggestellte zwölfmotorige Dornier Do X. Das Wasserflugzeug war zu dieser Zeit der größte Flieger der Welt. Zunächst wurde das Streckennetz national und international ausgebaut. 1934 eröffnete die Luft Hansa den Luftpostdienst nach Südamerika. Der Liniendienst über den Nordatlantik galt als weitere große Pioniertat.
Bis zum Ende es Zweiten Weltkrieges 1945 war die Luft Hansa die Einheitsgesellschaft für den zivilen Luftverkehr in Deutschland. Mit der militärischen Kapitulation des Reiches musste auch der zivile Luftverkehr am Boden bleiben.
Flugverbot
1945 ordnete der zivile Kontrollrat der Siegermächte USA, Sowjetunion, England und Frankreich ein totales Flugverbot für Deutsche an. Im "Potsdamer Abkommen" vom August 1945 wurde diese Bestimmung festgeschrieben. Durch diesen Erlass sollte die Entmilitarisierung Deutschlands gefestigt werden.
Bis 1955 bedienten ausschließlich ausländische Fluggesellschaften die deutschen Linien. Schon zwei Jahre vorher - 1953 - erlaubten die Allierten die Gründung einer deutschen Fluggesellschaft: Am 6. Januar 1953 - genau 27 Jahre nach Gründung der Deutschen Luft Hansa 1926 wurde die "Luftag AG" gegründet. Ein Jahr später änderte man den Namen in "Deutsche Lufthansa".
Beginn einer neuen Ära
1954 genehmigten die Alliierten die Einfuhr von Flugzeugen. Die Lufthansa kaufte in den USA vier nagelneue "Convair CV 340" für Kurz- und Mittelstrecken sowie vier "Super-Constellation" für die Langstrecke. Der Grundstock war damit gelegt, doch erst 1955 durften sich die Maschinen mit dem Kranich-Logo auch von Deutschland aus in die Luft erheben.
Souveränität und Lufthoheit
Am 1. April 1955 kam der große Tag: Fast zum gleichen Zeitpunkt starteten in Hamburg und München je eine Convair zu planmäßigen Linienflügen. Die ersten Ziele der jungen Lufthansa waren neben den beiden Abflughäfen noch Düsseldorf, Frankfurt/Main und Köln-Bonn.
Am 5. Mai 1955 traten die Pariser Verträge in Kraft, und die Bundesrepublik Deutschland hatte mit der Souveränität auch die Lufthoheit über das Land erhalten. Jetzt konnte die Lufthansa auch internationale Ziele anfliegen. Mitte Mai wurde nach Paris geflogen, am 8. Juni 1955 die Nordatlantikroute eröffnet. Die Propellerflugzeuge flogen von Hamburg und Düsseldorf nach New York.
Noch eine Lufthansa
Am 16. September 1955 ging von Ost-Berlin aus eine zweite Fluggesellschaft mit dem Namen "Deutsche Lufthansa" an den Start. Das erste Ziel war natürlich Moskau. Nach einem Rechtsstreit wurde die ostdeutsche Airline zur "Interflug". Der jungen Bundesrepublik aber wurde der Flug nach West-Berlin verwehrt. Nicht nur in der Politik, auch in der Technik tat sich viel: Mit den 60ern kam das Zeitalter der Düsenflugzeuge. Die neuen Maschinen revolutionierten den Weltluftverkehr.
RR - 2.1.2006 Fotos: © Deutsche Lufthansa AG, 2005
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