Die Frage der Woche: Was geschah am 11. September 2001 in New York?

Jeden Samstag beantworten wir euch Fragen zu allen möglichen Themen. Heute fragt uns Sophie G. aus Münster: "Was geschah am 11. September 2001 in New York?" Hier erfahrt ihr die Antwort...

Auch zehn Jahre nach dem Einsturz des World Trade Centers in New York bleiben die Ereignisse in trauriger Erinnerung.

Am 11. September 2001 wurden 2.819 Menschenleben auf einen Schlag ausgelöscht und ein Symbol der Weltwirtschaft vernichtet.



Der erste Einschlag



Kurz vor 9.00 Uhr New Yorker Zeit (15.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit) rast ein von Terroristen entführtes Passagierflugzeug in das World Trade Center. Es trifft die oberen Stockwerke des nördlichen der beiden Türme.

Schwarzer Rauch dringt aus den Fenstern. Niemand weiß, wie viele Menschen sich in dem Gebäudekomplex befinden. Insgesamt arbeiten in den beiden 110-stöckigen Hochhäusern mit Büros, Hotels und Bars täglich rund 50.000 Personen.



Der zweite Turm wird getroffen

Etwa 18 Minuten später schlägt eine zweite entführte Passagiermaschine in den Süd-Turm des World Trade Centers ein. An Bord der beiden Maschinen der American Airlines befanden sich insgesamt 156 Menschen.

 

US-Präsident Bush wird informiert. In Florida erklärt er, dass die USA von einer nationalen Katastrophe heimgesucht worden seien. Zwei Flugzeuge seien bei einem offensichtlich terroristischen Anschlag in das World Trade Center abgestürzt.

 

Es wird bekannt, dass die eine Maschine von Boston, die andere von Washington Dulles auf dem Weg nach Los Angeles waren.



Angriff auf das Pentagon

Um 9.43 Uhr stürzt eine weitere Maschine in Washington auf den Hubschrauberlandeplatz des amerikanischen Verteidigungsministeriums, dem Pentagon.

In dem Gebäude arbeiten normalerweise etwa 40.000 Menschen. Ein Fünftel des Komplexes bricht in sich zusammen. Zeitgleich wird der Westflügel des Weißen Hauses, Sitz des amerikanischen Präsidenten, und das Kapitol zur Sicherheit geräumt.


 

Als Sicherheitsmaßnahme werden alle inneramerikanischen Flüge gestrichen, alle Flughäfen geschlossen. Alle Flüge in die USA werden nach Kanada umgeleitet.


Die Türme kollabieren



Um 10.07 Uhr bricht der Südturm des World Trade Centers zusammen. Ganz Manhatten, das Wirtschaftszentrum New Yorks mit der amerikanischen Börse werden geräumt, die Menschen flüchten.


 

Etwa 20 Minuten später explodiert eine Autobombe neben dem amerikanischen Außenministerium in Washington.


 

Wenige Minuten später stürzt der zweite Turm des World Trade Centers in Manhattan ein.



United-Airlines-Flug 93



Während dieser Ereignisse wird bekannt, dass eine Passagiermaschine im Westen Pennsylvanias in der Nähe von Pittsburgh abgestürzt ist.

Sie war ebenfalls entführt worden und ursprünglich auf dem Weg von Newark nach San Francisco. Die Maschine stürzt über einem Waldgebiet ab und soll auf dem Weg zum Sommersitz des Präsidenten gewesen sein.

Später finden die Ermittler heraus, dass die Passagiere versucht hatten, die Terroristen zu überwältigen und das Flugzeug dadurch zum Absturz gebracht hatten. Niemand überlebte.



Ausnahmezustand



Es gibt weitere Explosionen im World Trade Center. Ein drittes Gebäude bricht zusammen. Die Polizei in New York spricht von Tausenden von Toten und Verletzten. Der Bürgermeister lässt Südmanhattan evakuieren.

Es herrscht der Ausnahmezustand. Die Bergungsarbeiten gehen nur sehr schleppend voran, da permanente Einsturzgefahr besteht. Die Rettungs- und Einsatzkräfte befinden sich in höchster Gefahr.


Krieg gegen den Terror



Seit den Attentaten verschreibt sich Amerikas Politik dem "Krieg gegen den Terrorismus". Auch in Europa ist das Thema Sicherheit wichtiger geworden.

Gefährlich wird es nur dort, wo neue Gesetze die Freiheit und bürgerliche Rechte einschränken. Auch zehn Jahre nach den Attentaten sind die Folgen der Anschläge in allen Lebensbereichen spürbar: in der Innen- und Außenpolitik, in Wirtschaft und Kultur.

Erst im Jahr 2011 wurde der geistige Kopf der El-Kaida-Organisation Osama bin Laden gestellt und getötet. Er soll die Anschläge auf das WTC und das Pentagon in Auftrag gegeben haben.




Das neue World Trade Center

 

Noch immer ist der Platz, an dem einst die beiden Türme standen, eine Baustelle. Dabei sollte im Jahr 2006 schon der erste Neubau fertig gestellt sein.

Der Berliner Architekt Daniel Libeskind hatte mit seinem Entwurf "Gardens of the World" den Wettbewerb um die Wiederbebauung von Ground Zero gewonnen. Am 28. Juni 2006 wurde der Entwurf von David Childs der Öffentlichkeit vorgestellt. Er wird Libeskinds Arbeit in abgewandelter Form realisieren.



Die exakte Höhe des geplanten WTC-Neubaus von 1776 Fuß (US-Maßeinheit: 1 Fuß = 30 cm) - eine Anspielung an das Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung - sollte sowohl ein Symbol für die Unabhängigkeit Amerikas als auch für alle freiheitsliebenden Menschen werden.


Libeskind und Childs wollten nicht das höchste Gebäude der Welt bauen, weil dies sehr bald durch andere Gebäude in der Welt übertroffen werden würde. Dagegen werde die Bedeutung dieser symbolischen Zahl aber bleiben.

Das 541 Meter hohe Bürogebäude sollte als eines der ersten Teile des neuen World Trade Center fertiggestellt werden. Am 4. Juli 2004 wurde der Grundstein gelegt.

Daneben sollen vier weitere Hochhäuser und eine Gedenkstätte für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 entstehen. Seine Fertigstellung ist frühestens für das Jahr 2013 geplant. Ein Grund für die verzögerte Fertigstellung lag in der Finanz- und Wirtschaftskrise, weil sich Büroräume seit dem Jahr 2008 nur schwer vermieten lassen.

Das erste Hochhaus mit der Hausnummer 7 wurde bereits 2006 fertiggestellt. Es ist 228 Meter hoch und besitzt 52 Stockwerke.



Text: RR, Stand: 3. 9.11, Foto: US-Government, Getty Images, PhotoDisc

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