Der Davidstern

Vom 19. September 1941 an mussten sich alle Menschen, die von den Nazis als Juden angesehen wurden in Deutschland und den von Deutschen besetzten Ländern mit einem Judenstern kennzeichnen. Diese Maßnahme war eine von vielen Diskriminierungen, die Juden in der Zeit des Nationalsozialismus über sich ergehen lassen mussten. Sie wurden gezwungen, die gelben Stoff-Sterne zu kaufen und sich auf die Kleidung zu nähen, sodass jeder sehen konnte, dass sie Juden sind.



Schon Jahre vorher hatte Hitler geplant, die jüdischen Mitbürger kennzeichnen zu lassen. Sein Ziel, die Juden auszurotten, sollte damit vorangetrieben werden.

Zunächst galt es, Juden, die vorher in der Mitte der Gesellschaft gelebt hatten und anerkannt waren, als Minderheit zu isolieren. Später dienten die gelben Stern auch dazu, die Verschleppung von Juden in die Konzentrationslager zu erleichtern.

Es wird immer schwieriger für die Juden in Deutschland

Gleichzeitig mit der Judenstern-Verordnung trat noch eine weitere Regelung in Kraft: Juden durften ihren Wohnort nicht mehr ohne polizeiliche Genehmigung verlassen.

Im Oktober 1941 folgte die Drohung an Deutsche, eine Haftstrafe zu riskieren, sofern sie in der Öffentlichkeit freundschaftliche Beziehungen zu einem Juden erkennen ließen. Im März 1942 wurde schließlich auch die Kennzeichnungspflicht jüdischer Wohnungen eingeführt.

Bereits in den 30er Jahren wurde Juden das Ausüben zahlreicher Berufe sowie das Studieren verboten. Systematisch geschah ihre Verdrängungen aus allen gesellschaftlichen Bereichen. In der Reichspogromnacht am 9.11. 1938 wurden zahllose Synagogen zerstört und etwa 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt. Bis 1945 wurden Millionen Juden aus ganz Europa in Konzentrationslagern umgebracht.

Woher stammt der Davidstern?

Der aus zwei übereinander gelegten Dreiecken bestehende Stern auch Hexagramm genannt hatte nicht schon immer einen Bezug zum Judentum. Seine symbolische Bedeutung erhielt er erst im Laufe der Zeit.

Im jüdischen und arabischen Kulturkreis der Antike soll der Stern als Schutzzeichen gegen böse Geister verwendet worden sein. Er war ein sehr verbreitetes Zeichen und findet sich sowohl im Juden- und Christentum als auch im Islam und im Hinduismus.

Obwohl das Hexagramm bereits seit dem 7. Jahrhundert vor Christus im Judentum vorkommt, war es damals nicht etwa das wichtigste Zeichen dieser Religion. Erst im 18. Jahrhundert nach Christus (also rund 2500 Jahre später!) wurde der Davidstern das Symbol für das Judentum.

Seit 1948 ist der Davidstern das Emblem der Nationalflagge des neu gegründeten Staates Israel.

Welche religiösen Bedeutungen hat der Davidstern?

Als religiöses Symbol hat das Hexagramm verschiedene Bedeutungen. Zum Beispiel verbildlicht der Stern die Beziehung zwischen Menschen und Gott: Der Mensch hat sein Leben von Gott erhalten (nach unten weisendes Dreieck), und der Mensch wird zu Gott zurückkehren (nach oben weisendes Dreieck).

Außerdem sollen die zwölf Ecken des Sterns die zwölf Stämme Israels darstellen. Daneben stehen die sechs Dreiecke auch noch für die sechs Schöpfungstage. Das große Sechseck in der Mitte steht für den siebten Tag (Ruhetag).

Was bedeutet die gelbe Farbe?

Auch im Mittelalter hatten Juden unter Unterdrückung zu leiden. Auch zu dieser Zeit mussten sie sich kennzeichnen nämlich durch einen gelben Stoffflecken. Die Farbe Gelb sollte das Böse symbolisieren.

Mehr über das Symbol des Davidsterns hier. 

Text: lm 18.09.06

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