Als Deutschland hungerte: CARE-Pakete linderten das Leid</br>

Als Deutschland hungerte: CARE-Pakete linderten das Leid

Wer heute einen deutschen Supermarkt betritt wird vom Warenangebot schier erschlagen: Nehme ich nun die irische Butter, die bayrische, die französische, oder doch lieber Margarine? Aber davon gibt es auch 10 verschiedene Sorten! Kaum zu glauben, dass noch vor 50 Jahren im zerbombten Nachkriegsdeutschland, Butter, Fleisch oder Schokolade absolute Mangelware, ja sogar unbezahlbare Luxusgüter waren. Unbezahlbar deswegen, weil man sie nirgendwo kaufen konnte.

50 Jahre sind in der Geschichte eines Volkes keine lange Zeitspanne. Um so erstaunlicher ist es, wie leicht wir doch vergessen, dass noch unsere Eltern und Großeltern Hunger, Armut, Krieg und Zerstörung am eigenen Leib erfahren haben.

Wie gut, dass Deutschland damals nicht allein gelassen wurde. Die Hilfe der Alliierten, vor allem die der Amerikaner, war für den deutschen Wiederaufbau entscheidend. Natürlich verfolgten die USA in erster Linie eigene politische Interessen mit der deutschen Entwicklungshilfe, das humanitäre Interesse stand an zweiter Stelle. Viele amerikanische Bürger engagierten sich neben den staatlichen Programmen in kirchlichen oder humanitären Organisationen, um den Menschen im kriegsgeschädigten Europa zu helfen.

So kam es, dass Vertreter verschiedenster amerikanischer Hilfsprojekte, die das Elend der Menschen im bombardierten Nachkriegseuropa mit eigenen Augen sahen, entschieden: Wir müssen helfen! Daraufhin gründeten, am 16.8.1946 mehrere kirchliche und private Institutionen das Gemeinschaftsprojekt CARE (Cooperative for American Remittances to Europe).

Die CARE Pakete

Von da an wurden durch Spenden amerikanischer Bürger Pakete, vollgepackt mit Butter,Wurst, Käse, Zucker, Mehl, Rosinen, Kaffee aber auch Schokolade oder Zigaretten, den notleidenden Europäern geschickt. Vor allem die Deutschen profitierten davon. Den Paketen war eine Empfangsbestätigung beigefügt, so dass der Empfänger diese seinem edlen Spender nur zurückschicken musste. So wurde mit der Hilfe ein persönlicher Kontakt zwischen den Menschen aufgebaut und gleichzeitig sichergestellt, dass die Bedürftigen die CARE Pakete auch erhielten.


Die ersten CARE-Pakete für Westdeutschland stammten aus US-Armee-Beständen und enthielten Lebensmittelrationen für 10 Tage. Bis 1962 schickte CARE 9 Millionen Pakete im Wert von 86 Millionen Mark nach Westdeutschland. Natürlich darf man nicht vergessen, dass auch viele andere Länder, wie die Schweiz oder Brasilien, den Deutschen geholfen haben.

Hier könnt ihr den Bericht einer Frau lesen, die ein CARE Paket empfangen hat.pro -humanitate

Care Deutschland

Caritas International

Euronaid

iri - 14.8.01

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