1967: Blitzkrieg um den Zankapfel Palästina

Seit mehr als einem halben Jahrhundert kämpfen Palästinenser und Israelis nun schon um die Vorherrschaft im heiligen Land. Die Kriege und Krisen reichen zurück bis 1948 , dem Gründungsjahr des jüdischen Staates. Mit dem so genannten Sechs-Tage-Krieg erreichte der Nahost-Konflikt damals seinen vorläufigen Höhepunkt.

Vorausgegangen war der Militäraktion die offene Provokation der Araber. Allen voran der ägyptische Präsident Nasser hatte es darauf abgesehen, die arabische Welt unter seiner Führung zu vereinen und Israel von der Landkarte verschwinden zu lassen. Er schloss einen Militär- und Beistandspakt mit Syrien und ließ seine Streitkräfte am 16. Mai auf den Sinai vorrücken.

Präventivschlag der Israelis

Alle Zeichen standen auf Krieg. Doch die Araber hatten nicht mit der prompten Antwort der Israelis gerechnet. Ohne den Angriff der Ägypter abzuwarten, holten Israels Generalstabschef Yitzhak Rabin und Verteidigungsminister Moshe Dayan zum Präventivschlag aus. Am Morgen des 5. Juni 1967 eröffnete Israel den Krieg und schaltete mit Kampfjets die gesamte gegnerische Luftwaffe aus.

Neuland erobert

Dann ging alles ganz schnell: In einer Blitzaktion marschierten die Truppen über den Sinai Richtung Suez-Kanal, überrannten das Gebiet der Westbank, eroberten Ost-Jerusalem und besetzten die Golan-Höhlen im Norden des Landes, die schließlich 1981 annektiert wurden. Für die Juden war der schnelle Militärschlag ein großer Erfolg. In nur sechs Tagen hatte Israel sein Territorium über die bis dahin festgelegten Grenzen hinaus vervielfacht, sich dabei aber auch eine Reihe von neuen Problemen eingehandelt.

Militanter Widerstand

So ist durch die Besetzung des Gaza-Streifens und der Westbank in den Folgejahren eine starke, teilweise militante Siedlerbewegung der Palästinenser entstanden, die nach wie vor den Friedensprozess stark behindert. Auch das ohnehin schon angekratzte Image des Staates Israel hatte weiteren Schaden gelitten. Die arabische Welt rückte noch enger zusammen als zuvor und weigerte sich im August 1967 auf einer Gipfelkonferenz, Israel anzuerkennen, mit ihm zu verhandeln oder Frieden schließen. Von der UNO wurde Israel wurde für sein Verhalten zwar in die Schranken verwiesen, das Palästinenser-Problem aber nicht geklärt.

Schlechte Beziehungen

Wie die fast täglichen Anschläge in den letzten Wochen beweisen, sind die Beziehungen zwischen Israel und Palästina inzwischen problematischer denn je. Neben den Unterschieden durch Kultur, Sprache und Lebensweise haben die andauernden Konflikte normale Beziehungen zwischen den jüdischen und arabischen Bürgern auf palästinensischem Gebiet unmöglich gemacht. Zwar gibt es Kontakte auf wirtschaftlicher und politischer Ebene, gesellschaftliche Berührungspunkte bestehen aber kaum.

Wem gehört Palästina?

Doch warum halten beide Völker bis heute an ein und demselben Grund und Boden fest? Woher kommt der konkurrierende Anspruch von Juden und Arabern auf das historische Gebiet Palästina? Die verfeindeten Parteien rechtfertigen sich jeweils mit historischen Argumenten. Sowohl Juden als auch Palästinenser hätten das Land der Bibel seit Jahrtausenden besiedelt und betrachten sich deshalb als die einzigen rechtmäßigen Einwohner. Ihr wollt die genauen Hintergründe verstehen? Dann lest doch einfach unseren Linkartikel!

Nic - 05.06.2002

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