1963 Atomtest-Abkommen unterzeichnet

Am 5. August 1963 unterzeichneten die Außenminister der USA, Großbritanniens und der Sowjetunion im Moskauer Kreml ein Abkommen über die Einstellung aller Kernwaffenversuche in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser. Frankreich und China traten dem Abkommen nicht bei.

Kernspaltung

In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckten Wissenschaftler, dass man viel Energie erzeugen kann, wenn man radioaktive Metalle, wie Uran und Plutonium, spaltet. Die Energie kann man für friedliche Zwecke nutzen, zum Beispiel in Atomkraftwerken zur Stromgewinnung. Während diese Reaktortechnik auf eine kontrollierte Freisetzung von Energie abzielt, basieren die Kernwaffen auf die Spreng- und Vernichtungskraft einer unkontrollierten Kettenreaktion. Einmal in Gang gesetzt, wird die gesamte Energie schlagartig frei.

Wie funktioniert eine Atombombe?

Als Atombomben werden alle die Waffen bezeichnet, deren Explosionsenergie durch Atomkernreaktion gewonnen werden. Atombomben bestehen aus einer Hohlkugel mit darin enthaltenem, spaltbaren Material. Meistens sind das mehrere Kilo Uran oder Plutonium. Diese Hohlkugel ist von einem Mantel mit herkömmlichen Sprengstoff umgeben, der, sobald er gezündet wird, das Spaltmaterial im Innern stark zusammendrückt. Die unkontrollierte Kettenreaktion startet. Die Folge ist eine Explosion, die eine extrem starke Erhitzung und einen sehr hoher Explosionsdruck auslöst. Außerdem wird jede Menge radioaktive Strahlung freigesetzt. Einen Grenzwert, jenseits dessen die radioaktive Strahlenbelastung unbedenklich ist, gibt es nicht.

Abwurf der ersten Atombombe

Die Atombombe trat im August 1945, bei den Zerstörungen der japanischen Stadt Hiroschima zum ersten Mal dramatisch, in unser Bewusstsein. Schätzungsweise 140.000 Menschen starben bei dem Abwurf. In dem etwa fußballgroßem Sprengkörper befanden sich 60 Kilogramm Uran, wovon etwa ein Kilogramm gespalten wurde. Die Hitze, die die Bombe auslöste, war so enorm, dass ganze Stadtteile zu einer undefinierbaren Masse zusammenschmolzen. Die durch die Explosion freigesetzten radioaktiven Strahlen lösten zahlreiche Krankheiten aus, wie zum Beispiel Verbrennungen und Krebs. Viele der Atombombenopfer leiden heute noch unter den Verletzungen und erliegen noch Jahrzehnte später dem schleichenden Strahlentod. Auch können die Überlebenden sich nie ganz sicher sein, dem Inferno wirklich entkommen zu sein.

Nach fünfzig Jahren wird die Gesamtzahl der Todesopfer in Hiroshima mit über 200.000 angegeben. Auch die Kinder und Enkel der Überlebenden sind von den Folgen der Atombombe betroffen. So werden immer wieder Kinder mit Missbildungen geboren.

1953 beobachteten auf dem Versuchsgelände Yucca Flats in einer Entfernung von nur 3 Kilometer circa 1000 Soldaten und 20 Journalisten den Atomwaffentest. Welche radioaktiven Belastungen sie sich damit aussetzten, ist für uns heute nur erahnbar. Auch ist es schwer nachvollziehbar, warum dieser Atomtest gemacht wurde 8 Jahre nach Hiroshima.

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17.03.03 Text GH/Bild WAS IST WAS Band 79: Moderne Physik

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