1956: UNO verbietet auch moderne Form der Sklaverei

Die 43 Mitgliedsstaaten der UNO verabschiedeten am 7.9.1956 in Genf eine Konvention zur Abschaffung der Sklaverei. Kinderarbeit ohne Lohn und die in vielen Ländern verbreitete Schuldknechtschaft wurden als Verstoß gegen die Menschrechte unter Strafe gestellt.

Was ist Sklaverei

Sklaven sind sozusagen Menschen ohne Rechte. Sie wurden stehts als Dinge und nicht als Personen angesehen: Die Arbeit und die Dienste der Sklaven sind erzwungen. Sie gelten als Eigentum einer anderen Person und sind dem Willen ihres Besitzers vollständig

unterworfen.

Die Geschichte der Sklaverei

Sklaven wurden schon im Altertum gehalten. Auch berühmte griechische Philosophen sahen in der Sklaverei nichts verwerfliches. Bei den Römern waren die Sklaven besonders arm dran: Hier durfte der Besitzer auch über Leben und Tod seines Sklaven entscheiden.

Im Mittelalter trat anstelle der Sklaverei die sogenannte Leibeigenschaft, die Leibeigenen hatten etwas mehr Rechte als die römischen Sklaven.

Aber auch in der Neuzeit (ab 1500) gab es noch Sklaverei. Dänemark schaffte als erstes europäisches Land die menschenverachtende Sklavenhaltung ab. Das geschah 1792. Großbritannien entsagte der Sklaverei 1807, die USA folgten dem guten Beispiel ein Jahr später. In Frankreich erhielten die Sklaven erst 1848 ihre Freiheit zurück.

Sklaverei heute

Bereits 1926 nahm der Völkerbund ein Sklaverei-Verbot in seine Satzung auf. Die Überzeugungen , die in dieser Konvention zum Ausdruck kamen, wurden mit der Allgemeinen Menschenrechtserklärung 1948 durch die Vereinten Nationen (UNO) erneut bestätigt.

1951 erklärte die UNO, dass von Sklaverei im ursprünglichen Sinn nur noch in wenigen Ländern der Erde zu sprechen sei. Allerdings gäbe es weltweit zahlreiche Formen von Sklaverei ähnlichen Zuständen. Damit ist zum Beispiel die Adoption von Kindern wegen Kinderarbeit, unfreiwillige Verheiratung von Frauen , und die weitverbreitete Schuldknechtschaft gemeint. Deshalb verabschiedeten 1956 die 43 Mitgliedstaaten der UNO eine Konvention die auch diese Formen moderne Sklaverei unter Strafe stellte. Doch trotz dieser Konvention ist Sklaverei, ob im herkömmlichen oder im modernen Sinn, immer noch in vielen Ländern der Welt bittere Realität.

Einige Beispiele für heutige "Sklaverei"

Quelle: Amnesty International

- Im Sudan wurden 58 Sklaven von der Hilfsorganisation Christian Solidarity International als Beweis für Menschenraub freigekauft

- In Uganda werden Kinder entführt und als Haussklaven gehalten

- In Juba sind 1992 etwa 200 Menschen verschwunden und bis 1996 nicht aufgefunden worden-

- Amnesty International forderte die sudanesische Regierung auf, die Menschenrechte einzuhalten und das Verschwinden von Kindern aufzuklären:

132 Sklaven (Frauen und Kinder, Männer widersetzten sich der Sklaverei zu sehr) wurden nach Übergabe von 23.700 DM freigelassen (viele Sklaven wurden nur gehalten

um Lösegeld zu erzwingen)

Text:iri Foto: http://www.iabolish.com

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