1919: Der Schah von Persien wird geboren

Fast vier Jahrzehnte regierte Mohammed Reza Pahlawi als Schah von Persien den Iran. Er führte verschiedene Reformen ein: die Beteiligung der Arbeiter am Gewinn der Fabriken, die Bekämpfung des Analphabetismus, bessere Gesundheitsversorgung und die gesetzliche Gleichberechtigung der Frau. Doch im Laufe der Zeit regierte der Schah immer autoritärer. Seine westliche Orientierung und die Missachtung der religiösen Tradition führten 1979 zu seinem Sturz.

Erziehung nach westlichem Vorbild

Mohammad Resa Pahlawi wurde am 26.10.1919 in Teheran geboren. Der Sohn von Schah Resa Pahlawi verbrachte seine Schulzeit vorwiegend in der Schweiz. Nach dem Einmarsch der Briten und Russen 1941 wurde sein deutschfreundlicher Vater zur Abdankung gezwungen. Sein Sohn übernahm den Thron.

Ehe mit der Königin der Boulevardpresse

Soraya, die Ex-Kaiserin von Persien, stammte aus einer der vornehmsten persischen Fürstenfamilien. Ihr Vater war kaiserlich-iranischer Botschafter in Bonn. Ihre Schulbildung erhielt sie in Pensionaten in der Schweiz und in London. Die Trauung fand am 12. Februar 1951 in Teheran statt. 1958 wurde die Ehe wegen Kinderlosigkeit geschieden. Sie behielt den Titel einer Prinzessin und führte fortan ein unstetes Leben in den Vergnügungszentren der Welt. Der Schah heiratete Farah Diba, die ihm einen Thronfolger gebar.

Reform von oben

Der junge Schah im Westen erzogen und geprägt - startete kurz nach der Thronübernahme seine ehrgeizige "Revolution von oben". Er wollte Persien vom islamisch geprägten Leben hin zu einer westlich orientierten Nation führen. Seine Bemühungen waren durchaus lobenswert. Der Schah förderte ein besseres Gesundheitssystem, bessere Ausbildungsmöglichkeiten und die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Handlanger der USA

Der Schah wurde bedingungslos von den USA gestützt. Mit allen Mitteln versuchte er den Islam in Schranken zu halten und die Modernisierung des Landes nach westlichem Vorbild voranzutreiben. Dank der Milliarden aus dem Ölgeschäft. Politische Gegner wurden im Schah-Regime mit Willkür und Folterungen ruhig gestellt.

Massiver Widerstand

So ist als Gegenreaktion das Regime der Mullahs gewachsen bis hin zu einer Revolution 1978/79, die sich gegen den Schah, aber in erster Linie auch gegen die USA richtete. Als Mullah bezeichnet man religiöse Führer im Islam. 1978 begannen schließlich große Anti-Schah-Demonstrationen, an denen sich neben den Islamisten auch viele Studenten beteiligten, die sich gegen die autoritäre Politik ihres Herrschers wehrten. Im Januar 1979 wurde der Schah von Persien, Mohammed Reza Schah Pahlawi, von der Opposition kurz vor der Ankunft des Revolutionsführers Khomeini vertrieben.

Kaiserreich wird Republik

Der Iran hört auf, Kaiserreich zu sein und wird Islamische Republik. Der Schah flieht, umgehend schiebt die Iranische Zentralbank ihre Banknoten in die Maschinen und überdruckt sowohl Portrait als auch Wasserzeichen des Schah mit Arabesken und anderen Emblemen.

Nach einer Odyssee durch mehrere westliche Länder ließ sich die Schah-Familie im März 1980 zunächst in Kairo nieder, wo der Herrscher am 27.7.1980 an Krebs starb.

Im angehängten Artikel erfahrt ihr mehr über die "Islamische Revolution".

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15.01.04 / sw ; ergänzt:  -jj- 30.9.2009; Bilder: mgb-home

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