Welche Klassen von Tieren gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Vom Allgemeinen zum Speziellen: So ordnet die Wissenschaft sämtliches Leben ein, um den Überblick nicht zu verlieren.

Welche Klassen von Tieren gibt es außer den Säugetieren und wie unterscheiden sie sich? Diese Frage stellt uns Aaron, 9 Jahre

Unsere Welt ist sehr vielseitig und beherbergt sehr viel unterschiedliches Leben. Damit wir nicht den Überblick verlieren, gibt es eine spezielle Systematik mit der man versucht sämtliches Leben zu ordnen, um Organismen besser voneinander zu unterscheiden.

Stell dir diesen Versuch einer Klassifizierung von Lebewesen wie einen großen Schrank vor, der verschiedene Schubladen hat. In diesen Schubladen gibt es die verschiedensten Lebewesen, die sich jedoch in dem ein oder anderen Merkmal ähnlich sind.

In dieser Systematik stehen ganz am Anfang alle Lebewesen. Dieser Oberbegriff umfasst sozusagen alle existierenden Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen.

Domäne

Weiter unten gibt es die Domäne. Alle Lebewesen werden in drei Domänen eingeteilt. Die Wissenschaft unterscheidet hier zwischen Bakterien, Archaeen und Eukaryoten.

Bakterien und Archaeen werden aufgrund ihrer Zellstruktur als Prokaryoten bezeichnet. Ihre Zellen besitzen keinen Zellkern und ihre Domäne wird in Stämme unterteilt.

Die Eukaryoten hingegen besitzen einen Zellkern und werden vorher noch in Reiche unterteilt. Hier gibt es wieder drei Unterteilungsstufen: Das Tierreich, das Pflanzenreich und das Reich der Pilze. Danach unterteilt man auch die Eukaryoten in Stämme.

Stamm

Die Chordatiere sind zum Beispiel ein Stamm des Tierreichs. Alle Tiere in diesem Stamm haben bestimmte Ähnlichkeiten, welche jedoch zum Teil nur im Larven- oder Embryonalstadium deutlich zu erkennen sind.

Beispielsweise haben alle Chordatiere ein bauchseitig gelegenes Herz, das das Blut nach vorne zum Kopf pumpt. Tierstämme kann man außerdem in Unterstämme gliedern.

Unterstämme der Chordatiere sind die Wirbeltiere, die Manteltiere und die Schädellosen. Ein anderer Stamm ist zum Beispiel der der Gliederfüßer.

Doch damit ist es noch lange nicht getan. Nach der Unterscheidung von bestimmten Stämmen, unterteilt man weiter in Klassen.

Klassen

Die Wirbeltiere werden beispielsweise in Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere getrennt. Bei den Gliederfüßer unterscheidet man zwischen Insekten, Tausendfüßer, Krebstiere, Spinnentiere und einer ausgestorbenen Art, der Trilobiten.

Jede Klasse hat spezifische Merkmale mit denen sie sich deutlich von den anderen Klassen innerhalb ihres Stammes abgrenzen.

So unterscheiden sich Säugetiere von Tieren aus anderen Klassen dadurch, dass ihr Nachwuchs mit Milch gesäugt wird, sie ein Fell aus Haaren und eine gleichwarme Körpertemperatur besitzen, die sie relativ unabhängig von der Umgebungstemperatur macht.

Auch wenn bestimmte Säugetiere wie beispielsweise Wale kein Fell besitzen, hatten es zumindest ihre Vorfahren. Außerdem haben Wale im Embryonalstadium kurzzeitig ein Haarkleid.

Auch hier wird weiter in Unterklassen unterteilt. Die Säugetiere werden in drei Unterklassen eingeteilt: Die Ursäuger, die Beutelsäuger und die höheren Säugetiere.

Ordnung

Als nächste Stufe der Unterscheidung gilt die Ordnung. Säugetiere werden wie Vögel in etwa 30 Ordnungen eingeteilt. Amphibien haben nur drei verschiedene Ordnungen.

Diese Einteilung setzt sich so bei allen anderen Tierklassen fort. Bei Säugetieren bilden beispielsweise alle Wale eine der circa 30 Ordnungen. Eine andere Ordnung der Säugetiere ist die der Raubtiere. Hierzu zählen sowohl die Hundeartigen, als auch die Katzenartigen.

Eine weitere Ordnung bilden beispielsweise die Skorpione bei den Spinnentieren.

Familie

Innerhalb der Ordnung der Raubtiere, bilden die Hundeartigen eine Überfamilie. Innerhalb dieser Überfamilie werden die Hundeartigen in folgende Familien unterteilt: Hunde, Bären, Walrosse, Ohrenrobben, Hundsrobben, kleine Pandas, Stinktiere, Kleinbären und Marder.

Die entscheidenden Merkmale, die die Tiere innerhalb dieser Familien besitzen, sind eine spitze Schnauze und nicht einziehbare Krallen.

Auch die Katzenartigen sind eine Überfamilie, die in drei Unterfamilien aufgeteilt werden: Die Geparden, die Großkatzen und die Kleinkatzen.

Die wichtigsten Unterscheidungskriterien bei dieser Unterteilung sind die Morphologie der Krallen, die bei Geparden nicht einziehbar sind und andererseits der Aufbau des Zungenbeins, das bei den Großkatzen elastisch, bei Kleinkatzen verknöchert ist.

Eine weitere Familie ist zum Beispiel die der Delfine.

Gattung

Die Gattung bildet die vorletzte Stufe dieser Ordnung. Hierbei sind vor allem die oftmals unverständlichen Bezeichnungen von Tieren wichtig.

Der Löwe heißt zum Beispiel Panthera leo, der Leopard Panthera pardu, der Tiger Panthera tigris, der Schneeleopard Panthera uncia und der Jaguar Panthera onca.

Es fällt auf, dass der erste Name immer gleich bleibt, wohingegen sich das zweite Wort verändert. Genau dieses erste Wort ist die Gattung.

So gehört die Gattung Panthera (Pantherartige) zu der Familie der Großkatzen und beinhaltet verschiedene Tierarten.

Tierarten

Die unterste Stufe ist die der Tierarten. Hier bezieht man sich immer auf eine ganz spezielle Tierspezies. Zum Beispiel auf den Löwen, den Tiger oder den Wolf.

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