Tesla gegen Edison - Der Krieg um den Strom

Elektrischer Strom ist  mit Sicherheit eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit.
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Als die Elektrizität als Quelle zur Stromgewinnung entdeckt wurde galt Thomas Alva Edison bereits als der größte Erfinder seiner Zeit. Sein größter Wurf gelingt ihm aber mit der entscheidenden Verbesserung der Glühlampe. Edison weiß bald, dass elektrisches Licht die Zukunft sein wird und die Glühbirne die gefährlichen Gaslampen ersetzten könnte. Doch es gibt ein Problem: Wie bringt man den Strom von den Kraftwerken in die Häuser?

Gleichstrom – eine Einbahnstraße

Edison setzt dabei auf eine Methode, bei der der Strom immer nur in eine Richtung durch einen Leiter aus Kupferdraht fließt. Diese Stromart nennt man Gleichstrom. Gleichstrom kann nur über kurze Strecken sinnvoll transportiert werden, da bei längeren Leitungen der Energieverlust enorm ist. Außerdem muss der Strom über eine zweite Leitung wieder zurückfließen und Kupferdrähte sind teuer. Edison hat ein Problem – und in George Westinghouse auch noch einen Konkurrenten.

Tesla und Westinghouse – Das Genie trifft auf den Geschäftsmann

George Westinghouse ist selbst Erfinder und Großunternehmer. Und er setzt auf Wechselstrom. Bei dieser Strom-Art wechselt der Strom in regelmäßigen Zeitabständen seine Fließrichtung. Der große Vorteil: Unter elektrischer Hochspannung lässt sich Wechselstrom fast komplett verlustfrei über hunderte von Kilometern transportieren. Am Zielort wird die Spannung dann mit sogenannten Transformatoren wieder umgewandelt.

Möglich geworden ist dieses System durch einen Mann, der früher einmal für Edison gearbeitet hatte. Nikola Tesla, ein genialer Physiker und Elektroingenieur, hat einen Wechselstrom-Motor entwickelt, der ohne Reibung läuft. Westinghouse erkennt die Genialität dieser Idee und kauft Teslas Patente. Zusammen haben sie Großes vor: Sie wollen die ganze Welt mit Wechselstrom versorgen und sie sind auf einem guten Weg.

Edisons Feldzug

Das will Thomas Edison auf keinen Fall hinnehmen und er beginnt einen schmutzigen Feldzug. Um die Öffentlichkeit von der Gefährlichkeit des Wechselstroms zu überzeugen, tötet er in öffentlichen Shows Hunde, Pferde und einmal sogar einen Elefanten. Zum traurigen Höhepunkt kommt es, als Edison einen seiner Mitarbeiter beauftragt, einen Elektrischen Stuhl für die amerikanische Regierung zu bauen. Die Hinrichtungsmaschine soll mit einem Wechselstrom-Generator betrieben werden, um die tödliche Gefahr von Westinghous’ Anlagen darzustellen.

"Sieg" für Teslas Wechselstrom

All diesen grausamen Taten zum Trotz, zieht der „Vater der Glühbirne“ den Kürzeren. Teslas Wechselstrom ist weiter auf dem Vormarsch und als 1893 der Auftrag für die Beleuchtung der großen Weltausstellung in Chicago ausgeschrieben wird, können er und Westinghouse das Angebot Edisons um fast 1 Million Dollar unterbieten. Der Stromkrieg ist gewonnen.