Was ist der Unterschied zwischen Arktis und Antarktis?

Auch wenn sie hier auf einem Bild vereint sind: Pinguine leben nur auf der Südhalbkugel, Eisbären  nur auf der Nordhalbkugel. Sie können sich deshalb in freier Wildbahn nicht begegnen.

Am Nordpol leben Eisbären und am Südpol Pinguine. Soweit so gut. Aber welche Unterschiede gibt es noch zwischen Arktis und Antarktis? Das fragt uns Mara, 9 Jahre? Wir verraten schon mal: Eine ganze Menge!

Arktis und Antarktis werden zwar vom Eis beherrscht, haben extreme Landschaften und Klimaverhältnisse - trotzdem könnten die beiden Polarregionen nicht unterschiedlicher sein.  

Die Arktis – der Nordpol

Die Arktis, also der Nordpol, ist keine Landmasse, sondern ein größtenteils gefrorenes Meer, das von Land und Inseln umgeben ist. Weit entfernt vom Nordpol liegt das Festland von Europa -  Russland und Nordamerika sowie Spitzbergen und Grönland.

Am Nordpol gibt es keinen festen Boden, nur zwei bis zehn Meter dickes Meereis, das sich über riesige Flächen des Nordpolarmeeres erstreckt. Darunter befindet sich in etwa 4.000 Metern Tiefe der Meeresgrund.

Eine übliche Definition der Arktis ist die nördliche Baumgrenze. Die Arktis beginnt demnach dort, wo keine Bäume mehr wachsen. Einer anderen Einteilung zufolge ist die Arktis jene Region der Nordhalbkugel, in der die Durchschnittstemperatur im wärmsten Monat Juli weniger als zehn Grad Celsius beträgt.

Die Arktis hat trotz Eis und Schnee eine artenreiche Tierwelt hervorgebracht. Neben dem Eisbär sind dort unter anderm Polarfüchse, Schneehasen und Polarwölfe sowie die die mit den Wühlmäusen verwandten Lemminge  zu Hause, im Meer sind Narwal, Belugawal und Grönlandwal sowie Walrosse und Sattelrobben besonders gut an die eisigen Lebensbedingungen angepasst.  In der arktischen Tundra leben Herden von Karibus, Rentieren und Moschusochsen. Typische Vögel sind zum Beispiel Eisente, Papageitaucher und Schneeeule.   

Eine Sonderstellung nimmt die Küstenseeschwalbe ein, die sich in beiden Polargebieten wohlfühlt. Im arktischen Sommer brütet sie hoch im Norden. Wird es ihr dort zu kalt, fliegt  sie mit den inzwischen flügge gewordenen Jungvögeln Richtung Antarktis, wo sie vom reichlichen Nahrungsangebot lebt. Setzt in der Antarktis der Winter ein, geht es zurück in die Arktis. So legt die Küstenschwalbe im Jahr bis zu 80.000 Flugkilometer zurück.     

Die Antarktis - Der Südpol

Die Antarktis, also der Südpol, hingegen besteht aus einem Kontinent namens Antarktika, der vom Südpolarmeer umgeben ist. Antarktika ist 14 Millionen Quadratkilometer groß und nahezu vollständig von Eis bedeckt. Nur an wenigen Stellen kommen Felsen oder Geröll zum Vorschein.

Derr Südpol liegt 2.836 Meter über dem Meeresspiegel . Der antarktische Eisschild ist die derzeit größte Eisfläche der Erde. An der dicksten Stelle misst er 4.800 Meter. In den Eismassen der Antarktis sind rund 70 Prozent der kompletten Süßwasservorräte der Erde gespeichert.

Die Arktis erstreckt sich einer gängigen Einteilung zufolge südlich der sogenannten antarktischen Konvergenz. Diese Linie, an der kaltes, antarktisches Wasser auf wärmeres Wasser aus dem Norden trifft, befindet sich zwischen dem 40. Und 60. Grad südlicher Breite. Nach dem Antarktisvertrag wiederum zählt zur Antarktis alles, was sich südlich des 60. Breitengrades befindet.

Typische Bewohner der Antarktis sind neben den Pinguinen verschiedene Robbenarten, Seeleoparden, der südliche Seeelefant, Orcas, Blauwale, mehrere Albatrossarten, der Riesensturmvogel oder der Antarktiskormoran.

Die Polarregionen gehören zu den letzten großen Wildnissen unseres Planeten. Da gerade das Südpolarmeer in der Vergangenheit stark ausgebeutet wurde und Jagd auf Robben, Wale und Pinguine gemacht wurde, setzten sich heute viele Menschen für den Schutz dieses Gebiets ein. Im sogenannten Antarktis-Vertrag haben einige Staaten sich verpflichtet, die Antarktis zu schützen und nur friedlich und für Forschungszwecke zu nutzen.

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