Wolfgang Amadeus Mozart

Am 27. Januar 1756 wurde Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg geboren. Der berühmte Österreicher, auf aller Welt wie kaum ein zweiter Komponist geschätzt und verehrt, gilt als musikalisches Genie. Wenn Mozart den Rummel um seine Person miterleben würde -er hätte garantiert einen frechen Spruch auf Lager.


Am 27. Januar 1756 kam Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart in Salzburg zur Welt. Das griechische "Theophilus" (Gottlieb) hat Mozart später selbst in die lateinische Entsprechung Amadeus bzw. französisch Amadé übersetzt. Sein Rufname war allerdings zeitlebens Wolfgang, er selbst unterschrieb mit Wolfgang Amadé. Das heute so geläufige Amadeus wurde erst im 20. Jahrhundert durch Plattenfirmen und Rundfunkanstalten und nicht zuletzt auch durch den gleichnamigen Kinohit und Falcos Song "Rock me Amadeus" verbreitet.

Karriere vorprogrammiert

Schon bei seiner Geburt war Mozarts Karriere vorprogrammiert. Leopold Mozart - selbst einer der besten Geigen-Pädagogen seiner Epoche - hatte es sich in den Kopf gesetzt, seine beiden Sprösslinge, Wolfgang und das fünf Jahre ältere Nannerl, zu Wunderkindern am Klavier und an der Geige zu machen. Wenn Vater Mozart auch gehofft hatte, dass sein Sohn begabt sei, so versetzte ihn sein außergewöhnliches Talent doch in Erstaunen. Schon als Fünfjähriger verfasste er erste kleinere Kompositionen.


Die Kinder auf Reisen

Leopolds Vorhaben, die Kinder dem europäischen Adel vorzuführen, gelang. Die Mozart-Geschwister traten zuerst in Österreich, dann an Fürsten- und Königshäusern in ganz Europa auf. Dreieinhalb Jahre waren die jungen Musiker zwischen 1763 und 1766 unterwegs, um das blaublütige Publikum, aber auch berühmte Musiker und Komponisten mit ihrem Spiel zu begeistern. Kein leichter Job! Die beiden bekamen zwar eine Menge Geschenke, doch wurden sie auch häufig krank und das Reisen damals war beschwerlich. Die Eisenbahn war noch nicht erfunden, als übliches Transportmittel diente die Pferdekutsche.

Loses Mundwerk

In der Zeit der großen Konzertreisen wurde das Verhältnis der Geschwister immer inniger. Die beiden liebten es herumzualbern und sich mit den verrücktesten Kosenamen zu necken. Überhaupt war Mozart ein ziemlicher Kindskopf und für sein loses Mundwerk bekannt, was noch heute in zahlreichen Briefen und frühen Liedern nachzulesen ist. Für Wolfgang Amadeus sollte die Schwester bis zu seinem frühen Tod eine der engsten Bezugspersonen bleiben. Er schätzte ihr Können und bat sie bezüglich seiner Kompositionen oft um ihr musikalisches Urteil.


Komponist mit 11

Nachdem Wolfgang dem Wunderkind-Alter fast entwachsen war und er nicht mehr als niedlicher kleiner Junge wahrgenommen wurde, musste er sich ernsthaft in der Musikwelt beweisen. Als Elfjähriger begann Mozart erste Opern und Singspiele zu komponieren und verbrachte längere Zeit in Wien, wo er zum Teil auch mit wesentlich älteren Komponisten zusammenarbeitete. Die erste, wenn auch unbezahlte Anstellung als dritter Kapellmeister der Salzburger Hofkapelle erfolgte 1769. Bis 1771 verbrachte Mozart mit dem Vater längere Zeit in Italien, wo er trotz beeindruckender Vorstellungen nicht beruflich Fuß fassen konnte.

Die großen Opern entstehen

In den kommenden Jahren versuchte Wolfgang Amadeus Mozart immer wieder auf Reisen eine zufriedenstellende Anstellung zu finden. Nach Tätigkeiten als Konzertmeister und Hoforganist in Salzburg wurde er 1781 als freischaffender Komponist und Musiklehrer in Wien sesshaft, wo seine wichtigsten Sinfonien und Opern entstanden und zum Teil aufgeführt wurden, z.B "Die Entführung aus dem Serail" (1782), "Don Giovanni" (1787), "Cos fan tutte" (1790), "Die Zauberflöte" (1791). Außerdem machte er hier die Bekanntschaft der Werke Johann Sebastian Bachs und Ludwig van Beethovens, die sein weiteres Schaffen stark beeinflussten.


Verschwenderischer Lebensstil

In Wien lernte Mozart auch seine spätere Ehefrau Constanze kennen, die er 1782 gegen den Willen des Vaters heiratete. Sechs Kinder brachte sie zur Welt, von denen nur Karl Thomas (1784) und Franz Xaver (1791) überlebten. Entgegen vieler Gerüchte war Mozarts wirtschaftliche Situation nicht schlecht. Er verdiente gut, verprasste aber viel Geld durch seinen verschwenderischen Lebensstil wie z.B. große Wohnungen, viel Personal und das Glücksspiel.

Mozart ist "out"

Die letzten Lebensjahre konnte er beim Wiener Publikum allerdings nicht mehr punkte. Die Uraufführung seiner Oper "Le nozze di Figaro" fiel bei den Zuschauern derart durch, dass sie sich von ihm abwandten. Auch auf Reisen im Ausland fand Mozart nur noch wenig Anerkennung. Die Uraufführung seines letzten großen Publikumserfolgs, der "Zauberflöte" im Jahr 1791, überlebte der Komponist nur um einige Wochen. Er starb am 5. Dezember mit nicht ganz 36 Jahren.

Legendenbildung

Die Legende, Mozart sei von seinem angeblich missgünstigen Konkurrenten Salieri vergiftet worden, kam schon zu Lebzeiten in Umlauf. Heute glaubt man, dass der Komponist an einer Infektion starb, die er sich schon im Kindesalter zugezogen hatte und die letztendlich zu Herz- und Organversagen führte. Ebenso falsch sind Berichte, dass Mozart in einem anonymen Massengrab verscharrt wurde. Er hatte ein für seine Zeit abgemessenes Begräbnis bestellt. Dass sein Grab nicht mit Namen oder Grabstein markiert wurde, entsprach den so genannten Josephinischen Reformen, die kurz zuvor umgesetzt worden waren.


Der Schädel: echt oder nicht?

Der angebliche Schädel Mozarts wird von der Internationalen Mozartstiftung Mozarteum in Salzburg verwahrt. 2005 wurde er mittels DNA-Analyse auf seine Echtheit untersucht. Das erst im Januar 2006 veröffentlichte Ergebnis konnte nicht bestätigen, dass es sich um Überreste des berühmten Komponisten handelt. Allerdings fand man auch heraus, dass das Genmaterial zweier zur Untersuchung herangezogener, verstorbener Verwandter untereinander keinerlei Ähnlichkeit aufwies. Es kann also sein, dass die untersuchten Personen gar nicht aus Mozarts Familie stammten.

Ikone und Werbefigur

Mozart ist bis heute eine Ikone der klassischen Musik. In Österreich, wo seine Popularität verständlicherweise am größten ist, ist er auch Werbefigur und Zugpferd der Tourismusindustrie. Unzählige Menschen pilgern jedes Jahr durch sein Geburtshaus in Salzburg, darunter besonders viele Japaner, die Mozart ebenfalls zutiefst verehrten. Museen und Denkmäler, Musicals sowie natürlich die unzähligen Konzerte und Opern-Aufführungen in aller Welt halten ihn für die Nachwelt lebendig. Mozarts Musik, die in ihrer Leichtigkeit und Verspieltheit einen fast kindlichen Charme ausdrückt, gefällt deshalb gerade schon sehr jungen Zuhörern. Sie soll wissenschaftlichen Versuchen zufolge sogar gesundheitsfördernd sein und Pflanzen besser zum Wachsen bringen.

Nic 19.1.2006 / Abbildungen: alle Wikipedia, public domain

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