Vor 100 Jahren: Glenn Miller wurde geboren!

Glenn Miller hatte von Kindheit an nur Musik im Sinn. Ehrgeizig verfolgte er sein Ziel eine eigene Swing-Band zu gründen. Am Höhepunkt seiner Karriere kam der 2. Weltkrieg. Miller ging freiwillig nach Europa und starb dort mit 40 Jahren. Aber seine stilprägende Musik lebt noch heute!

Der Weg zum Ruhm

Schon mit 13 Jahren kaufte sich Glenn eine Posaune, angeblich mit Geld, das er sich mit dem Melken von Kühen verdient hatte. Er ging auf die High School und später 1924 auf die University of Colorado. Kaum hatte er die Uni beendet, folgten die ersten Engagements. So spielte er auch mit dem jungen Benny Goodman in einer Band.

1926 machte er für das Orchester von Ben Pollack die ersten Arrangements, die auch auf Platte aufgenommen wurden. Bis 1928 lebte er in Kalifornien und spielte in dieser Band. Dann zog es ihn nach New York. Dort heiratete Glenn seine Jugendliebe Helen Burger. Es folgten einige magere Jahre, in denen Glenn Miller immer wieder erfolglos versuchte, seine eigene Band zu gründen.

Schließlich kam 1938 der Durchbruch: Seine Konzerte waren ausverkauft, die Zuhörer begeistert und seine Platten ein Renner. Miller galt als ein Meister des Swing.

Swing

ist eine Variante der Musikrichtung Jazz, die vor allem in den 1930ern und 40ern sehr populär war. Im Swing gibt es klassische Besetzungen vom Quartett bis zur Big Band. Diese setzt sich normalerweise zusammen aus einer Rhythmusgruppe mit Bass, Klavier, Schlagzeug, und Perkussionsinstrumenten. Es gibt die Holzbläser, bestehend aus Saxophonen, Klarinetten und auch Querflöten und schließlich die Blechbläser mit Trompeten und Posaunen.

Gerade beim Big Band Swing traten die freien Soli und Improvisationselemente, die im Jazz üblich sind, zurück. Dafür legten die Dirigenten und Komponisten großen Wert auf sehr ausgefeilte Arrangements. Das heißt, die Musikstücke wurden genau den Instrumenten und den Fähigkeiten der besetzten Musiker angepasst. Der Swing beruht eben auf dem Gesamtklang der gesamten Band.

Der typische "Glenn Miller Sound"

swingt geprägt durch vier Saxophone und eine Klarinette. Miller setzte die Klarinette in den Vordergrund, sie spielte sozusagen das Leitmotiv. Die Tenor- oder Altsaxofone spielten dann dieselbe Melodie, nur eine Oktave tiefer als die Klarinette.

Glenn Miller setzte bei seinen Kompositionen auf Harmonie. Er ersetzte freie Improvisationen durch klar vorgegebene Soli. Das machte die Musik leichter durchhör- und tanzbar. Zahllose Beine wurden und werden nach den Melodien von Glenn Miller auf den Tanzparketts geschwungen, denn es sind eingängige und dennoch nie langweilige Melodien.

Das Glenn Miller Orchester: Film- und Radiostar

Glenn Miller und seine Band wurden live bei ihren Auftritten mitgeschnitten. Die so produzierten Platten wurden Verkaufsschlager. In der damals bekanntesten Radioshow auf dem Sender CBS bekam die Band heiß begehrte Sendezeiten. Durch den Erfolg angezogen, wurde auch die Filmindustrie auf Glenn Miller aufmerksam und so produzierte 20th Century Fox mit dem Glenn Miller Orchestra 1941 den Film Sun Valley Serenade und ein Jahr später Orchestra Wives. In diesen Filmen spielte die Big Band und ihre Musik die Hauptrolle. Filmtitel wie Chattanooga Choo Choo, Serenade In Blue, At Last, I´ve Got A Girl In Kalamazoo sind noch heute berühmt. Und Chattanooga Choo Choo bekam die erste Goldene Schallplatte überhaupt.

Der 2. Weltkrieg

1942 meldete sich Glenn Miller freiwillig zur Armee. Mit seiner neu formierten US Army Air Force Band wollte er Musik machen, um die eigenen Truppen zu stärken. Zwei Jahre später ließ er sich zur Truppenbetreuung nach Europa versetzen. In England wirkte er in mehr als 100 Radiosendungen mit und gab zahlreiche gefeierte Konzerte.

Mysteriöser Tod

Am 15. Dezember 1944 startete Glenn Miller in einer Militärmaschine in Richtung Paris. Was dann passierte ist Spekulation. Nach dem Start verschwand die Maschine bei schlechter Sicht und kam in Paris nie an. Wahrscheinlich stürzte das Flugzeug über dem Ärmelkanal ab. Glenn Miller gilt seither als vermisst.

1953 wurde sein Leben unter dem Titel Die Glenn Miller Story mit James Stewart in der Hauptrolle verfilmt und ein Riesenerfolg. Auch seine Musik lebt weiter und nur drei Orchester weltweit haben Lizenzen dafür, sich Glenn Miller Orchestra zu nennen.

Hier findet ihr die Homepage des Glenn Miller Orchestra Europa unter der derzeitigen Leitung von Will Salden, auf dem ihr auch Hörbeispiele findet.

-ab-01.03.04 Text/ Foto: CD-Cover: Best of Glenn Miller, Edel distribution GmbH (Galaxy).

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